Das ist das derzeitige Energielabel

Das bisherige Energielabel zeichnete sich vor allem durch die "+"-Klassen aus.
Das bisherige Energielabel zeichnete sich vor allem durch die "+"-Klassen aus. © Europäische Kommission (Energy Labelling of Products)

Das EU-Energielabel, oder auch nur Energielabel, gibt dir zum Beispiel Auskunft über den Stromverbrauch oder die Lautstärke eines Elektrogerätes. Wie energieeffizient ein Produkt ist, kannst du an den farbigen Balken von dunkelgrün (beste Energieeffizienz) bis rot (hoher Energieverbrauch) ablesen.

Da die Einstufung in die einzelnen Energieeffizienzklassen verbindlich von der EU festgelegt ist, kannst du die Werte beim Kauf eines Elektrogeräts mit den Angaben anderer Produkte vergleichen. Das Energielabel hilft somit bei der Wahl eines energiesparenden Produktes. Das ist gut für deinen Geldbeutel (z.B. durch niedrige Stromkosten) und für die Umwelt.


Weshalb wird das bisherige Energielabel abgelöst?

Im Laufe der Jahre haben sich Geräte hinsichtlich ihrer Energieeffizienz stark weiterentwickelt, so dass die 2012 von der EU festgelegten Kriterien nicht mehr aussagekräftig genug sind.

Bereits im Jahr 2017 waren 90 Prozent der verkauften Elektrogeräte in den Kategorien A+, A++ oder A+++ eingeordnet. Für den Kunden erscheinen zahlreiche Produkte als sparsam, obwohl sich die tatsächliche Energieeffizienz der Geräte stark unterscheidet. Die Aussagekraft der Energieeffizienzklasse droht zu schwinden. Eine Erweiterung um weitere „+“-Klassen wäre nicht zielführend, da sonst eines Tages Produkte zum Beispiel mit der Klasse A+++++++ ausgezeichnet werden müssten. Irgendwann lassen sich die +-Zeichen kaum noch zählen.

Damit die Vergleichswerte realistischer ausfallen, gelten ab dem 1. März 2021 für die ersten Warengruppen neue Kriterien und Testmethoden bei der Einstufung in die Effizienzklassen. Und um dem Kunden die Angaben übersichtlicher und transparenter zu vermitteln, werden die Energielabel neu gestaltet.


Die wesentlichen Änderungen des neuen Energielabels

So sieht das neue Energielabel ab März 2021 aus.
So sieht das neue Energielabel ab März 2021 aus.
  • Die „+“-Klassen entfallen. Stattdessen soll eine Skala von A bis G für eine bessere Unterscheidung der Energieeffizienz sorgen. Die besten E-Klassen werden vorerst wohl nicht erreicht werden können und dienen als „Platzhalter“ für den technischen Fortschritt in den nächsten Jahren.
  • Das neue Label ist oben rechts mit einem QR-Code versehen. Scannst du den Code mit deinem Smartphone, erhältst du weitere Informationen und Datenblätter zum Produkt. Damit die QR-Codes gleich bei der Einführung im März auf entsprechende Inhalte verweisen, sind Hersteller und Importeure bereits seit 1. Januar 2019 verpflichtet, ihre Produktdaten in der sogenannten EPREL-Datenbank zu hinterlegen.
  • Die Piktogramme im unteren Teil des Etiketts sind neu gestaltet. Die Symbole wirken dadurch moderner. Außerdem kommen neue Piktogramme hinzu, die weitere Produkteigenschaften auf einen Blick ersichtlich machen.

Für welches Campingzubehör gilt das neue Energielabel?

Unter den für Campern relevanten Produkten, gilt das neue Energielabel ab 1. März 2021 für

Schrittweise folgen dann auch weitere Produktsegmente. Voraussichtlich wird es noch mehrere Jahre dauern, bis alle betreffenden Produkte mit dem neuen Label ausgestattet sind.


Bereits erhältliche Produkte werden neu klassifiziert und etikettiert

Die neuen Energieeffizienzklassen wirken sich auch auf bereits erhältliche Produkte aus. Da die „+“-Kategorien entfallen, rutschen aktuell noch hocheffiziente Geräte nun in schlechtere Effizienzklassen. 

Das Produkt bleibt dabei technisch unverändert, nur der Maßstab zum Vergleich mit anderen Geräten ändert sich. Es gibt auch Geräte bestimmter Warengruppen die unter Umständen übergangsweise weiterhin mit dem alten Label verkauft werden dürfen.


Fazit: Neuerung im Sinne des Fortschritts

Fast zehn Jahre liegt die letzte große Reform der Energielabel zurück. Seit dieser Zeit hat sich der technologische Stand der betreffenden Geräte weiterentwickelt. Die Klassifizierung in +-Klassen war damals gut gedacht, heute ist diese Einstufung aber aufgrund des technischen Fortschritts nicht mehr zeitgemäß. 

Als Kunde muss man nun ein Gefühl für die neuen Energieklassen entwickeln. Nach einiger Umgewöhnungszeit werden uns die neuen Energielabel jedoch genauso vertraut sein, wie die bisherigen Kennzeichnungen.