Heller oder dunkler Lack?

Es wird oft behauptet, dass es bei Sonneneinstrahlung in schwarzen Fahrzeugen deutlich heißer würde als in Weißen. Zwar ist es physikalisch bewiesen, dass auf schwarzen Oberflächen höhere Temperaturen herrschen, als auf Weißen, aber Recherchen haben ergeben, dass es in dunklen Campern genauso heiß wird wie in Hellen. Außerdem findet man so gut wie keine schwarzen Reisemobile oder Wohnwägen. Wirklich entscheidend sind die Fensterflächen. Diese sind die wahren Hitzeschleusen. Ob Wohnwagen oder Wohnmobil macht hier keinen Unterschied beim Temperaturanstieg, aber ein Kastenwagen hingegen heizt sich doch wesentlich mehr auf. 

CoolDry Dachbeschichtung
CoolDry Dachbeschichtung © CoolDry

Um die Temperatur im Inneren zu reduzieren, gibt es die Möglichkeit einer Dachbeschichtung mit Reflexionsfarbe. Die Cooldry Klimafarbe wird ähnlich wie Dispersionsfarbe auf das GfK- oder Blechdach des Reisemobils aufgetragen. Laut Hersteller sind bei Tests mit der Beschichtungsfarbe eine Temperatur von 31,4 °C und ohne Beschichtung eine Temperatur von 45,5°C gemessen worden. Diese Farbe soll bis zu 90 Prozent der Sonnenenergie reflektieren und somit eine angenehme Raumtemperatur bieten. Das größte Gebinde von 10 Litern reicht für 15m² Dachfläche und es wird ein zweiter Anstrich empfohlen.


Ein schattiges Plätzchen

Um viel Sonneneinstrahlung auf dein Reisegefährt zu vermeiden, ist die Wahl des Stellplatzes entscheidend. Für ein angenehmes Klima in deinem Wohnwagen oder Wohnmobil solltest du bei Ankunft am Campingplatz nach Schattenplätzen fragen. Denn unter Bäumen bist du vor Hitze besser geschützt. 
Darüber hinaus geht am Wasser noch ein kühlender Wind. Also sind auch Stellplätze am Meer, See oder Fluss zu bevorzugen. Später kannst du dich mit dem Sprung ins kühle Nass noch zusätzlich erfrischen. 

Feuchte Handtücher an offenen Luken oder Fenstern bringen durch die Verdunstung ebenfalls eine Abkühlung. 


Schattenspendende Helfer

Berger Thermomatte Rolle (Meterware)
Berger Thermomatte Rolle (Meterware) © Fritz Berger

Sollte der Schatten fern sein, hilft man sich eben mit schattenspenden Produkten. 
Für das Wohnmobil ist ein Cockpitschutz gegen die Sonneneinstrahlung praktisch. Hierzu gibt es maßgenschneiderte Komponenten oder Materialien zum selbst zuschneiden. Die silbernen Dämmmatten reduzieren das Aufheizten über die Fenster der Fahrerkabine. Hier findest du den Cockpitschutz im Berger Onlineshop.

Hindermann Sonnenschutzmatte bietet Schutz vor Sonne, lässt aber den Durchblick von innen nach außen zu.
Hindermann Sonnenschutzmatte bietet Schutz vor Sonne, lässt aber den Durchblick von innen nach außen zu. © Hindermann

Ebenfalls ein Schutz für die Fenster sind Sonnenschutzmatten zur Außenbefestigung oder Abdeckungen für Fenster und Dachluken. Diese Überzüge oder Abdeckungen werden von außen an die Fenster angebracht und reduzieren so das Eindringen der Sonnenstrahlen. Hier findest du die Sonnenschutzmatte von Hindermann im Berger Onlineshop.

Hindermann Hülle für Dachhaube Midi Heki
Hindermann Hülle für Dachhaube Midi Heki © Hindermann

Dachfensterhüllen werden einfach über das Fenster gezogen und bieten somit Schutz gegen UV-Strahlen. Hier findest du die Schutzhülle von Hintermann im Berger Onlineshop.

Hindermann Thermomatte für Wohnwagenfenster
Hindermann Thermomatte für Wohnwagenfenster © Hindermann

Die Thermomatte für die Seitenfenster des Wohnwagens reflektiert die Sonnenstrahlen und kann auch vor Kälte schützen. 

Tipp: Rettungsdecken haben aufgrund ihrer Beschichtung ebenfalls einen reflektierenden Effekt und sind eine kostengünstige Alternative zur Fensterisolation von außen. Hier findest du die Thermomatte im Berger Onlineshop.


Markisen und Vorzelte spenden Schatten

Die optimalste Lösung gegen Sonne bieten natürlich Markisen oder Vorzelte. Angefangen vom einfachen Sonnensegel, auch Tarp genannt, der Sack- oder Kassettenmarkise und schließlich dem Wohnwagenvorzelt mit Kompletteinzug. Die Fahrzeugseite, die nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, heizt sich so weniger auf und gibt dadurch nicht so viel Wärme nach innen ab. Markisen und Sonnendächer sind meist aus UV-beständigen, schmutzabweisenden und witterungsbeständigen Materialien.

Hier hängt eine Sackmarkise am Wohnwagen.
Hier hängt eine Sackmarkise am Wohnwagen. © Fritz Berger

Sack-, Taschen- oder Rollmarkisen werden durch Einzug in die Kederleiste am Fahrzeug befestigt und per Hand aus der Tasche gerollt. Mit beigefügten Stangen und Füßen wird die Sackmarkise abgestützt. 

Thule Dachmarkise Omnistor 6300
Thule Dachmarkise Omnistor 6300 © Thule

Kassetten-, Gelenk- oder Kurbelmarkisen werden per Kurbel aus der Kassette ausgefahren, die entweder an der Seitenwand oder auf dem Dach deines Campers angebracht ist. Mit zwei Gelenkarmen und einklappbaren Füßen wird die Markise abgestützt. 

Du solltest deine Markise immer mit geeignetem Abspannmaterial vor Sturm sichern.

Berger Fenstermarkise Wachau mit Öse
Berger Fenstermarkise Wachau mit Öse © Fritz Berger

Fenstermarkisen sind besonders für Wohnwägen geeignet, die längere Zeit an einem Sonnenplatz stehen. Hier findest du die Berger Fenstermarkise im Onlineshop.

Berger Sonnenvordach Vario
Berger Sonnenvordach Vario © Fritz Berger

Ein schattenspendendes Sonnenvordach oder Tarp ist eine einfache, günstige Möglichkeit, sich etwas Schatten zu gönnen. Es gibt Sonnensegel, die über die Kederleiste befestigt werden oder freistehend mit Aufstellstäben aufgebaut werden. Hier findest du das Sonnenvordach Vario im Berger Onlineshop.

Berger Campione III Ganzjahresvorzelt
Berger Campione III Ganzjahresvorzelt © Fritz Berger

Vorzelte werden über die Kederleiste am Wohnwagen befestigt und bietet so zusätzlich Wohnraum beim Camping. Es schützt dich nicht nur vor Sonne, sondern auch vor Regen. Es gibt volleingezogene Vorzelte, Teilzelte und Buszelte. 

Markisen, die über die gesamte Fahrzeugbreite montiert werden, bieten dir die Flexibilität einer Markise und das Raumangebot eines Vorzeltes.


Richtiges Lüften

Fenster die im Schatten stehen, können ruhig geöffnet bleiben
Fenster die im Schatten stehen, können ruhig geöffnet bleiben © Fritz Berger

Damit du die Wärme aus deinem Reisemobil herausbekommst, solltest du regelmäßig lüften. Das optimale Ergebnis wird erzielt, wenn du früh morgens und oder spät abends alle Fenster deines Campers weit öffnest und für Durchzug sorgst. 

Sobald die Sonne auf das Fenster trifft, solltest du dieses schließen, es sei denn, es geht ein leichter Wind, der für eine bessere Belüftung sorgt. Fenster die im Schatten stehen, können ruhig geöffnet bleiben. Bei Kastenwagen wirst du feststellen, dass es mit der Hitze im Inneren nur erträglich bleibt, wenn Fenster und Türen dauerhaft geöffnet stehen.

Die Verdunklungsrollos an den Dachfenstern deines Wohnmobils sollten bei starker Sonneneinstrahlung nicht komplett geschlossen sein, denn durch die starke Hitzebildung zwischen Rollo und Fensterscheibe, kann dieses beschädigt werden. 


Elektronisches Zubehör

Um die Belüftung von außen zu optimieren, helfen elektronische Geräte der Frischluft auf die Sprünge. Da diese Komponenten auf eine Stromzufuhr angewiesen sind und ein gewisser Umbau betrieben werden muss, zählen sie eher zu den kostspieligen Maßnahmen.

Fiamma 12 V Ventilator Turbo-Kit
Fiamma 12 V Ventilator Turbo-Kit © Hersteller

Dachhauben-Ventilatoren
sorgen für eine gewisse Brise im Freizeitmobil. Der Ventilator wird platzsparend in das Dachfenster eingebaut. Hier gibt es Dachfenster mit integriertem Belüfter, aber auch Ventilatoren, die flexibel in gängige Dachluken passen. Das Gerät sorgt durch das Ändern der Laufrichtung für Be- oder Entlüftung. Somit auch praktisch, um Kochgerüche wieder nach außen zu leiten. Hier findest du die Dachhaube von Fiamma im Berger Onlineshop.


Die Klimaanlage

Die wohl teuerste Variante der Abkühlung im Freizeitfahrzeug ist der Einbau einer Klimaanlage. Diese Luxuslösung bietet dir zwar kein Schwitzen mehr, aber dafür ein dauerhaftes Brummen bei der Kühlung. Es gibt Dachklimaanlagen mit Kompressortechnik und günstige Mobilklimageräte zum Einhängen in ein Seitenfenster. 

Eurom Klimagerät zum Einhängen
Eurom Klimagerät zum Einhängen © Fritz Berger

Ein Nachrüsten einer Dachklimaanlage ist meist leichter, als der Einbau einer Klimaanlage im Inneren des Fahrzeugs. Diese besonderen Klimageräte finden in Stauraumklappen oder im Doppelboden des Reisemobils Platz. Eine Klimaanlage bietet auch an sehr heißen Tagen eine angenehme Raumtemperatur, aber sie hat dabei einen hohen Stromverbrauch und schmälert deine Zuladung um fast 30 Kilogramm. Hier findest du Klimaanlagen im Berger Onlineshop.


Kühlmatte für heiße Nächte

Ein praktisches Gadget gegen heiße Nächte im Reisemobil ist der Einsatz einer Kühlmatte. Sie wird einfach auf das Bett gelegt. Durch den Druck gibt das Gel in der Matte Kälte ab, die für mehrere Stunden wirkt. Ohne Druck regeneriert sich die Matte wieder und kann zwei Stunden später in Gebrauch genommen werden. Diese Matte gibt es auch für Vierbeiner, die an heißen Tagen ebenfalls leiden. Hier findest du die Kühlmatte für Hunde im Berger Onlineshop.


Das Haustier vor Hitze schützen

Auch Hunden ist es im Camper zu warm und sie müssen vor Überhitzung geschützt werden. Darum solltest du dein Tier niemals im Wohnmobil, Wohnwagen, Zelt oder Auto zurück lassen. Auch deinen Fellfreund solltest du mit ausreichend Flüssigkeit versorgen. Mehr Infos zu Camping mit Hund findest du in diesem Blogbeitrag.

Gerade alte Hunde trinken nicht ausreichen. Gib einen Schuss Milch oder Brühe mit in das Trinkwasser, damit es dem Hund besser schmeckt.


Den Kühlschrank vor Überhitzung schützen

Nicht nur Mensch und Tier, auch dein Kühlschrank tut sich bei steigenden Temperaturen schwer. Steht die Kühlschrankrückseite in der prallen Sonne, schafft es das Gerät nur, auf etwa 30 °C unter Außentemperatur herunter zu kühlen. Um deinem Kühlschrank bei seiner kühlenden Tätigkeit unter die Arme zu greifen, solltest du ihn mit 12 V Kühlschrankventilatoren ausstatten. Hier findest du Ventilatoren für den Kühlschrank im Berger Onlineshop.


Wohlfühltipps an heißen Tagen

  • Kochen im Innenraum vermeiden: Lieber kalte und leichte Speisen zu sich nehmen und die Essenszubereitung nach draußen verlegen.
  • viel trinken: Besonders an heißen Tagen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Besser als eiskalte Getränke wirken sich lauwarme oder warmer Tees auf unseren Körper aus. Durch das heiße Getränk muss der Körper die Flüssigkeit abkühlen, anders als bei kalten Flüssigkeiten, bei denen der Körper noch mehr aufheizt.
  • kühle Dusche mit Minzöl: Ein paar Tropfen Minzöl im Duschgel wirken belebend und erfrischend.
  • frische Haut: Sonnencreme im Kühlschrank kühlen.
  • erfrischendes Fußbad

Fazit: immer einen kühlen Kopf bewahren

Mit diesen Tipps wünsche ich dir moderate Temperaturen in deinem Reisegefährt. Sicher ist auch die ein oder andere Lösung für dich dabei, sodass du hoffentlich in deinem Campingurlaub einen kühlen Kopf bewahren kannst.