Die Auswahl der richtigen Matratze
Einer der wichtigsten Punkte in Sachen Schlafkomfort ist die Matratze. Die Gründe eine neue Matratze zu suchen, sind dabei vielfältig. Vielleicht ist deine aktuelle Matratze schon alt und durchgelegen oder du hast festgestellt, dass du darauf nicht gut schläfst. Letzteres kann unter anderem daran liegen, dass eingebaute Standard-Matratzen oft dünn sind, denn die Hersteller wollen natürlich Gewicht sparen. Auch sind sie oft sehr hart – denn so können die Abstände im Lattenrost vergrößert werden und das spart letztendlich Kosten. Ist aber leider nicht sehr bequem.
Bevor du nun aber einfach irgendeine Matratze online bestellst, solltest du ein paar Punkte beachten.
Material
Aus welchem Material sollte die perfekte Camper-Matratze sein? Folgende Möglichkeiten gibt es:
Viskoelastischer Schaum
passt sich gut dem Körper an
verändert Härtegrad bei Kälte, neigt etwas stärker zur Schimmelbildung
Federkernmatratze
einzelne Zonen der Matratze weisen einen unterschiedlichen Härtegrad auf – trägt zu einem besseren Liegekomfort bei
kaum Sonderanfertigung möglich, schwer
Latexmatratze
passt sich gut dem Körper an
sehr schwer, sehr teuer
Kaltschaummatratze
leicht, kaum Schimmelbildung, elastisch
Kuhlenbildung möglich, neue Kaltschaummatratzen können unangenehm riechen
Ich empfehle dir eine Kaltschaummatratze. Sie kann die meisten Anforderungen beim Campen erfüllen.
Härtegrad
Der Härtegrad ist abhängig vom Körpergewicht. Allerdings kommen dazu auch persönliche Präferenzen. Damit du ungefähr einschätzen kannst, welcher Härtegrad für dich in Frage kommt, habe ich hier für dich die Richtwerte zusammengetragen:
- H2 bis 80 kg
- H3 bis 120 kg
- H4 bis 140 kg
Viele Händler bieten die Möglichkeit zum Probeschlafen. So kannst du herausfinden, welcher Härtegrad am besten zu dir passt.
Weitere Faktoren, die du beachten solltest
- Das Raumgewicht (beschreibt, wie viel Kilogramm Rohmasse in einem Kubikmeter Schaumstoff im Matratzenkern enthalten ist) definiert die Formstabilität und sollte größer als 40 sein
- Bezug der Matratze sollte waschbar sein
- Allergiker sollten auf die Allergieverträglichkeit der Matratze achten
- Die Matratze muss zum Wohnwagen/Fahrzeug und der Schlafstelle passen (Beispiele: Für ein Dachbett eignet sich eher eine dünnere Matratze, im Fahrerhaus muss der Schalthebel beachtet werden)
Matratzenkauf
Optimal ist es natürlich, wenn deine Schlafstelle über Standardmaße verfügt. Dann könntest du einfach im herkömmlichen Matratzenhandel fündig werden. Das ist allerdings eher selten der Fall.
Dir stehen natürlich weitere Optionen offen, für die du aber in jedem Fall die Maße und den Schnitt deiner Matratze bzw. Schlafstelle benötigst.
- Zum einen kannst du dir selbst eine Matratze „basteln“. Dafür schneidest du den Kaltschaum einfach zu und nähst dann dazu den passenden Überzug. Das kann sehr aufwendig sein. Wäre aber die kostengünstigere Möglichkeit.
- Du kannst dir aber auch deine Matratze maßanfertigen lassen. Das geht unter anderem bei dieser Matratze aus dem Berger Onlineshop. Dazu muss die Bestellung schriftlich erfolgen. Und du fügst einfach eine Skizze mit allen Maßen sowie ggf. Schrägen und Rundungen hinzu.
- Außerdem gibt es vorgefertigte Camping-Matratzen für die unterschiedlichsten Modelle und Schlafplätze.
Eine Auswahl an Matratzen findest du hier im Berger Onlineshop.
Topper: ja oder nein?
Ein Topper ist eine Matratzenauflage. Wie du sicher schon vermutest, wird er einfach über die Matratze gelegt. Das kann den Schlafkomfort enorm erhöhen, gerade wenn du eine geteilte Matratze hast. Denn mit einem Topper spürst du die einzelnen Ritzen nicht mehr. Wenn der Topper rollbar ist, lässt er sich außerdem einfach und platzsparend verstauen. Achte beim Kauf darauf, dass er mindesten 4 cm hoch ist. Es ist auch möglich, nur einen Topper als Matratze zu verwenden. Allerdings musst du dir im Klaren sein, dass ein Topper im Verhältnis sehr dünn ist und das findet nicht jeder bequem.
Unterfederung
Vielleicht fragst du dich, ob eine Unterfederung überhaupt nötig ist. Ich rate dir auf jeden Fall dazu. Denn die Unterfederung trägt nicht nur zu einem besseren Liegeverhalten und einer Entlastung der Wirbelsäule bei, sie verhindert auch Schimmelbildung, da Feuchtigkeit besser abtransportiert werden kann.
Als Unterfederung ist ein ganz normaler Lattenrost möglich. Wie du ihn auch von zuhause kennst. Je nach Bedarf kannst du ihn noch mit einer verstellbaren Kopferhöhung ausstatten. Wie du das sogar nachträglich leicht einbauen kannst, zeige ich dir hier in diesem Blogbeitrag.
Du hast aber auch die Möglichkeit, dich für ein Bettsystem mit Federelementen zu entscheiden. Der Vorteil: Das System kannst du durch die Wahl des Lochabstandes eng, mittel oder weit verclipsen. Entsprechend lässt sich der Härtegrad verändern. Der Körper wird so orthopädisch korrekt gelagert und profitiert von einer druckentlastenden Unterstützung. Außerdem sorgen die luftdurchlässigen Zellen für Belüftung und ein optimales Schlafklima. Hier zeige ich dir, wie du das Sentina Bettsystem einfach selbst in deinem Wohnwagen oder Wohnmobil nachrüsten kannst.
Sonstige Tipps für einen guten Schlaf
Mit der richtigen Matratze und der dazugehörigen Unterfederung hast du dir selbst schon viel Gutes getan. Jetzt habe ich aber noch ein paar zusätzliche Tipps, um deinen Schlafkomfort zu verbessern:
Moskitonetze nutzen: Nichts ist nerviger als nachts von kleinen Blutsaugern gequält zu werden. Das lässt sich einfach durch Moskitonetze verhindern. Außerdem zeigen wir dir hier, wie du dich im Campingurlaub perfekt vor Insekten schützt.
Passende Netze findest du hier im Berger Onlineshop.
Ohrenstöpsel verwenden: Auf dem Campingplatz kann es schon mal lauter werden. Gerade wenn du geräuschempfindlich bist und du morgens etwas länger schlafen möchtest, können Ohrenstöpsel helfen.
Schlafmaske aufsetzen: Versuche doch mal eine Schlafmaske aufzusetzen, falls du es dunkel magst. Das kann Wunder bewirken, vor allem, wenn du deinen Wohnwagen nicht komplett abdunkeln kannst.
Schlafsack/Decke nach Klima auswählen: Man sollte natürlich nicht zu sehr schwitzen oder frieren beim Schlafen. Deshalb sind Decken oder Schlafsäcke nötig, die zum Reise-Klima und deinen Präferenzen passen.
Was du beim Schlafsackkauf beachten musst, liest du hier.
Einrichtung gemütlich gestalten: Manchmal hilft es auch, wenn du die Einrichtung anpasst. Egal ob Lichterkette oder Deko – je gemütlicher du es dir machst, desto lieber hältst du dich in deinem Caravan/Fahrzeug auf und somit verbessert sich auch dein Schlafverhalten.
Fazit: Beim Camping muss man nicht auf erholsamen Schlaf verzichten
Wenn du Wert auf eine gute Matratze und die passende Unterfederung legst, bist du dem optimalen Schlafkomfort im Campingurlaub schon ein gutes Stück nähergekommen. Aus diesem Grund empfehle ich immer, bei diesen Punkten lieber nicht zu sparen. Ein guter Schlaf ist darüber hinaus aber sehr individuell und abhängig von sehr persönlichen Faktoren. Versuche also herauszufinden, wie du dich am wohlsten fühlst. Dementsprechend kannst du deinen Schlafplatz danach ausrichten und optimieren. Und wenn du dennoch wieder wach liegen solltest, kann ich dir noch ein altes Hausmittel ans Herz legen, das bei mir meistens funktioniert: warme Milch mit Honig.