Nachhaltigkeitslabel
Damit du dich besser im Label-Dschungel zurechtfindest, zeige ich dir hier einige wichtige Nachhaltigkeits-Label, die dir die Kaufentscheidung erleichtern können.
PFC Free
PFC, also per- und polyfluorierte Chemikalien, werden vor allem in der Textilindustrie eingesetzt, da sie eine hervorragende wasser- und schmutzabweisende Wirkung haben. Doch diese Stoffe sind umwelt- und gesundheitsschädlich und bauen sich teilweise gar nicht ab. Forscher fanden Spuren von PFC im Trinkwasser, der Luft und in der Muttermilch einiger Säugetiere.
Lange gab es keine Alternative zu PFC, um Kleidung zu imprägnieren. Erst als Greenpeace 2012 die Kampagne „Entgiftung unserer Kleidung“ ins Leben gerufen hat, hat die Industrie begonnen, neue Mittel dafür zu entwickeln. Um die wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften sicherzustellen, verwenden Firmen eine gesundheitlich unbedenkliche und umweltverträgliche DWR (Durable Water Repellency), die vollständig auf PFC verzichtet.
Nachhaltige Materialien
Organic Cotton
Bio-Baumwolle ist ohne den Einsatz von toxischen Pestiziden und synthetischen Düngemitteln angebaut.
S.Café
Dieser Stoff, der Fasern aus recyceltem Kaffeesatz herstellt, wurde von Schöffel entwickelt.
Recycling-Polyester
Um die Abhängigkeit von Öl zu verringern und weniger Luft, Wasser-und Bodenverunreinigungen zu erzeugen, nutzt man recyceltes Polyester. Hauptsächlich kommen hier recycelte Polyesterfasern und PET-Flaschen zum Einsatz, die man für viele Materialien wie Fleece, Kunstfaserfüllungen und Softshell benötigt.
Bluesign
Das Bluesign-System steht für eine rundum nachhaltige Textilproduktion und ist ein umfassendes Konzept, welches die komplette textile Produktionskette einbezieht. Vom Chemiehersteller über die Materialauswahl bis hin zu verschiedenen Prozessschritten wie Färben und Drucken. Dafür wird unter anderem auf folgende Punkte Wert gelegt:
- sorgfältiger Umgang mit Ressourcen
- geringstmögliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt
- feste Grenzwerte für chemische Substanzen
- hohe Anforderungen an Arbeitsplatzsicherheit
Grüner Knopf
Ein staatliches Siegel der Deutschen Bundesregierung für nachhaltige Textilien. Produkte mit dem 2019 eingeführten Siegel müssen unter Einhaltung staatlich festgelegter Kriterien nach hohen Umwelt- und Sozialstandards hergestellt werden. So überprüft der Grüne Knopf zum einen, wie Unternehmen ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen, zum anderen wie Produkte in Bezug auf Chemikalieneinsatz, Umweltauswirkungen und Produktionsbedingungen hergestellt werden.
Unabhängige Prüfstellen kontrollieren die Erfüllung und Einhaltung der insgesamt 46 Standards und Kriterien.
Fair Wear Foundation
Die FWF ist eine Organisation, die das Ziel hat, die Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie zu verbessern. Sie ist vor allem in Entwicklungsländern Südostasiens tätig. Unternehmen, die Teil der FWF sind, garantieren, dass für die Subunternehmer ebenso faire Arbeitsbedingungen gelten wie für die Hauptlieferanten. Dazu gehört neben der Einhaltung wichtiger sozialer Arbeitsstandards auch die Vergütung der Arbeiter*innen mit einem existenzsichernden Lohn.
Responsible Down Standard
Der freiwillige Branchenstandard RDS steht für Tierschutz bei der Gewinnung von Daunen. So wird sichergestellt, dass die verwendeten Daunen nur als Nebenprodukt der Fleischindustrie entstehen, also keinem lebenden Tier entnommen wurden. Alle namhaften Hersteller von Outdoor-Produkten setzen 100 Prozent RDS-zertifizierte Daunen in allen Daunen-Produkten ein.
Wie gehen Textilhersteller mit Nachhaltigkeit um?
Damit du einen besseren Überblick erhältst, wie nachhaltig Textilhersteller sind, habe ich hier fünf namhafte Hersteller für dich aufgelistet.
Schöffel
Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und hochwertige Produkte bilden das Herzstück der Schöffel Philosophie. Denn eine hohe Qualität und damit verbundene Langlebigkeit sind der effektivste Weg, die Umwelt zu schonen. Schöffel reflektiert den Gedanken: "Alles, was wir heute tun oder auch nicht tun, kommt irgendwann zu uns zurück."
Schöffel verfolgt die Klimaneutralität des Gesamtunternehmens inklusive Lieferkette bis zum Jahr 2025. Das wesentliche Ziel dabei ist die Reduktion der CO2-Emissionen aller Produkte um 50 Prozent bis zum Jahr 2030. Als Basis dafür wird regelmäßig ein CO2-Fußabdruck erstellt, der die gesamten Emissionen aufschlüsselt. Bereits heute ist Schöffel am Standort Schwabmünchen klimaneutral.
Neben allen internen Bemühungen nimmt das Unternehmen auch die Pflicht zur Transparenz gegenüber Kunden wahr und bieten Unterstützung, damit die Kleidung möglichst lange getragen werden kann: Die Schöffel Service Factory repariert, imprägniert und ändert Bekleidungsteile und verlängert so deren Lebensdauer.
Seit 2011 ist Schöffel engagiertes Mitglied der Fair Wear Foundation. In der jährlichen Prüfung durch die FWF konnte bestätigt werden, dass mittlerweile 99 Prozent des Produktionsvolumens aus entsprechend kontrollierten Produktionsstätten bezogen wird.
Neben weicher Zellulosefaser, die biologisch abbaubar ist, nutzt Schöffel für Textilien auch den eigens erschaffenen S.Café®-Stoff, der aus recyceltem Kaffeesatz besteht. Die Schöffel Kollektionen sind alle frei von PFC.
Hier findest du alle Schöffel Produkte im Berger Onlineshop.
Jack Wolfskin
„Draußen zu Hause“ heißt bei Jack Wolfskin nicht nur, die Welt draußen zu genießen, sondern auch alles dafür tun, sie zu schonen und zu schützen. Nachhaltigkeit ist deswegen seit der Unternehmensgründung im Jahr 1981 in Frankfurt ein integraler Bestandteil der Strategie. Sie hat in allen Geschäftsbereichen Priorität, von der Produktentwicklung über die Lieferkette bis hin zur Vertretung von Interessen. Jack Wolfskin sieht sich in der Verantwortung, nachhaltiges Einkaufen zu fördern und arbeitet dafür kontinuierlich an der Verbesserung der Qualität und Langlebigkeit seiner Produkte. Darüber hinaus möchte das Unternehmen seinen Kunden Wissen über den Schutz der Natur vermitteln.
Folgende Schritte hat Jack Wolfskin bei der Auswahl der Materialien bereits unternommen:
- ausschließlich zertifizierte Bio-Baumwolle: Seit 2013 verwendet Jack Wolfskin für alle Produkte aus Baumwolle und Baumwollmischgeweben 100 Prozent Bio-Baumwolle aus zertifiziert ökologischer Herkunft.
- zertifiziert nach Global Recycled Standard (GRS): gilt für alle recycelten Bestandteile
- Tierschutz: Bei Jack Wolfskin werden für Bekleidung nur Daunen und Federn verwendet, die unabhängig zertifiziert werden. Außerdem achtet die Firma sehr genau auf die Herkunft der verwendeten Merinowolle. Leder darf nicht von geschützten Tierarten stammen.
- komplett PFC-frei: Das Bekleidungssortiment sowie alle Rucksäcke und Taschen sind vollständig PFC-frei.
Zudem wurde die Stromversorgung von nahezu allen Stores in Deutschland und Österreich auf Ökostrom umgestellt.
Hier findest du alle Produkte von Jack Wolfskin im Berger Onlineshop.
Fjällräven
Fjällräven produziert im Einklang mit der Natur, entwickelt langlebige Kleidung und Ausrüstung und erlegt sich selbst und seinen Lieferanten strengste Standards auf.
Wo immer es möglich ist, setzt die Firma biologische, wiederverwertbare und recycelte Materialien ein oder bevorzugt rückverfolgbare und natürliche Materialien. Doch wenn beispielsweise ein nachhaltiger Regenjacken-Stoff nicht wasserdicht ist, kann er nicht verwendet werden. Dafür werden Materialien und Fasern in folgende Kategorien eingeteilt:
- exzellent: wie recycelte Wolle oder Bio-Baumwolle
- gut: wie recyceltes Polyester und rückverfolgbare Wolle
- okay: wie Polyamid, Baumwolle, Metallknöpfe
- nein: wie PVC, PFC-haltige Stoffe und Angorawolle
Die Fjällräven Richtlinie zum Umgang mit Chemikalien hilft, gefährliche und verbotene Chemikalien zu vermeiden. Natürlich werden die Produkte im Labor sorgfältig auf die Einhaltung aller Kriterien getestet.
Bereits im Jahr 2012 hat die Firma sich dazu entschlossen, das gesamte Produktsortiment auf PFC-freie Imprägnierung umzustellen.
Der Sustainable Brand Index ist Europas größte Studie in Sachen Nachhaltigkeit. 58.000 Verbraucher aus acht Ländern arbeiten zusammen, um über 1.400 Marken aus 35 Industrien zu bewerten. Seit 2011 wird in diesem Rahmen jährlich evaluiert, wie nachhaltige Marken bei Interessengruppen wahrgenommen werden. Im Rahmen der Auswertung 2021 wurde Fjällräven zum zweiten Mal in Folge zu Schwedens nachhaltigster Marke in der Kategorie “Clothes & Fashion – Brand” gewählt.
Hier findest du alle Fjällräven Produkte im Berger Onlineshop.
Vaude
Kaum ein deutsches Outdoor-Unternehmen hat mehr Nachhaltigkeitsauszeichnungen gewonnen als Vaude. Das liegt auch daran, dass ökologisch und sozial korrektes Wirtschaften seit vielen Jahren die Grundlage der Unternehmensstrategie bildet.
Vaude achtet bereits beim Entwerfen der Produkte auf umweltfreundliche Materialien, lange Haltbarkeit und Reparierbarkeit. Dazu übernimmt die Firma Verantwortung für Mitarbeiter und Handelspartner weltweit, für die Umwelt und die nachfolgenden Generationen.
»Wir wollen ein durch und durch nachhaltiges Unternehmen sein. Dieser Vision kommen wir jedes Jahr ein Stückchen näher.« Antje von Dewitz, Geschäftsführerin Vaude.
Vaudes Mission: innovative Produkte, Lösungen und Dienstleistungen schaffen, die umweltfreundlich und fair sind. Durch nachhaltige Qualität und kreislauffähige Systeme minimiert das Unternehmen seinen ökologischen Fußabdruck und nimmt Rücksicht auf planetare Grenzen.
Für Vaudes Green Shape Produkte werden nur zertifizierte, umweltfreundliche Materialien und Druckverfahren verwendet, um ein funktionelles Produkt aus nachhaltigen Materialien zu schaffen. Zusätzlich verpflichtet sich Vaude freiwillig dazu, auf umstrittene Technologien und Materialien zu verzichten und eine größtmögliche Nachverfolgbarkeit aller Materialien zu deren Ursprung zu gewährleisten.
Hier findest du alle Produkte des Vaude-Sortiments im Berger Onlineshop.
Columbia
Columbia setzt alles daran, natürliche Ressourcen zu respektieren und zu erhalten. Ziel ist es, die Auswirkungen auf die Gemeinschaften zu begrenzen und gleichzeitig, die Natur zu erhalten. Bei Columbia ist dafür ein ganzes Team beschäftigt, das die Umwelteinflüsse der Produktion bewertet. Die Auswirkungen der Produktionskette in Bezug auf Energie, Abfall, Wasser und Chemikalien sollen gemessen, verfolgt und verbessert werden. Das erreicht das Unternehmen unter anderem durch
- effiziente und verantwortungsvolle Versand- und Verpackungsmethoden und
- effektives Ressourcenmanagement im Bereich der Logistik und des Betriebs.
Columbia engagiert sich zudem sozial und stellt jedem seiner Mitarbeiter pro Jahr 16 bezahlte ehrenamtliche Stunden zur Verfügung, die dieser für freiwillige Aktivitäten nutzen kann.
Hier findest du alle Bekleidungsartikel von Columbia im Berger Onlineshop.
Fazit: sich nachhaltig kleiden ist nicht schwierig
Nachhaltigkeit lässt sich in vielen Lebensbereichen einbauen. Dadurch, dass immer mehr Textilhersteller auf nachhaltig produzierte Kleidung setzen, ist das auch im Kleiderschrank schon lange kein Problem mehr.