Vorteile des Abspannens
Auch wenn dein Zelt selbst stehen könnte, ist es ratsam, es abzuspannen. Denn dadurch gibst du Wind weniger Angriffsfläche. Das Abspannen hat jedoch noch weitere entscheidende Vorteile:
- Das Zeltgestänge entlasten
Dein Zelt wird durch richtiges Abspannen stabiler und das Zeltgestänge kann nicht so leicht brechen. - Raum schaffen
Wenn du dein Zelt richtig abspannst, gewinnst du im Inneren des Zeltes mehr Raum, da der Stoff nicht durchhängt. - Kondenswasser verhindern
Das Außenzelt darf das Innenzelt nicht berühren, da sich an diesen Stellen Kondenswasser bildet. Durch Abspannen kannst du das vermeiden. - Luftzirkulation verbessern
Berühren sich die beiden Zeltschichten nicht, kann die Luft besser zirkulieren.
Richtig abspannen
Damit dein Zelteingang nicht direkt im Wind steht, solltest du vor dem Aufbau deines Zeltes die Windrichtung überprüfen und dein Zelt dann entsprechend ausrichten.
Um das aufgebaute Zelt mit dem Boden zu verankern, nutzt man die Schlaufen, die ringsherum in Bodennähe angebracht sind. Das Fixieren der Heringe erfolgt diagonal: Verankere erst eine Ecke, dann ziehst du alles straff und gehst zur gegenüberliegenden Ecke.
Verbinde jetzt das Innenzelt mit dem Außenzelt. Das geschieht meistens durch Einhaken des Innenzeltes.
Schließe alle Reißverschlüsse. Die Schlaufen links und rechts von der Tür solltest du über Kreuz abspannen. Dadurch entlastest du den Reißverschluss und kannst ihn auch dann leicht öffnen und schließen, wenn starker Wind weht.
Hänge die Leinen jetzt in die Heringe ein und schlage die Heringe im 45° Winkel in den Boden. Sitzen sie spitzer im Boden, können sie leicht herausgezogen werden. Sitzen sie zu flach, kann es sein, dass sie unter der Belastung brechen.
Stecke die Heringe bis zum Anschlag in den Boden, so dass niemand darüber stolpern kann. Der Kopf des Herings sollte vom Zeltstoff wegzeigen.
Setzte deine Heringe immer so, dass die Abspannleine als Verlängerung der Naht gesehen werden kann. So wirkt nicht zu viel Zug auf die Nähte.
Hat dein Zelt nach dem Abspannen noch Falten, kannst du diese durch Umsetzen von Heringen entfernen.
Sitzen die Heringe fest, musst du die Leinen mit Hilfe des Schnurspanners straffziehen. Keine Sorge: dein Zeltstoff ist stabil, du kannst nichts kaputt machen.
Hast du an manchen Stellen keinen Platz, um die Heringe in den Boden zu setzen, weil beispielsweise ein Baum genau an dieser Stelle steht, habe ich einen guten Tipp für dich: Öffne den Knoten deiner Abspannleine, lege die Leine um den Baum (die Laterne oder auch deine Wohnwagendeichsel), schließe den Knoten jetzt wieder so wie er vorher war. Jetzt kannst du die Leine wie gewohnt spannen.
Musst du dein Zelt zusätzlich mit Sturmleinen sichern, kannst du genauso vorgehen. Denn Sturmleinen werden generell im 90° Winkel zum Zelt befestigt.
Abspannleinen aus Nylon können Feuchtigkeit aufnehmen und sich leicht dehnen. Deswegen solltest du deine Leinen nach einem Regenschauer oder generell bei hoher Luftfeuchtigkeit prüfen und nachspannen.
Schnur spannen ohne Schnurspanner
Um das Zelt ohne Schnurspanner richtig abzuspannen, nutzen wir Klemmknoten (auch Festmacherknoten genannt). Mit Hilfe solcher Knoten kannst du eine Schnur so an einer anderen Schnur oder an einem festen Gegenstand (wie einem Hering, Baum oder Laternenpfahl) befestigen, dass das Ganze unter Spannung fest ist. Ohne Zug lässt sich der Knoten verschieben und die Schnur hervorragend spannen.
Zuerst legst du deine Schnur um einen festen Gegenstand und bildest eine Schlaufe. Dann wickelst du das eine Schnurende 2-4 mal um das andere.
Jetzt nimmst du auch das andere Schnurende hinzu und wickelst das Ende, das du vorhin benutzt hast um beide Schnüre.
Zum Schluss fixierst du das ganze mit einer Schlaufe. Dazu schiebst du das Ende durch die letzte Wicklung.
Der Knoten lässt sich jetzt leicht verschieben, bleibt unter Zug aber fest.
Zubehör
Du kannst dein Zelt nur wirklich effektiv abspannen, wenn du dazu das richtige Zubehör hast.
Heringe
Es gibt Zeltheringe für weiche, gemischte und harte Böden. Benutzt du den falschen Hering, kannst du dein Zelt nicht stabil aufbauen. Deswegen sollten deine Zeltheringe mindestens 20 Zentimeter lang sein, entscheidend sind aber auch Form und Dicke des Herings.
Es ist wichtig, dass der gewählte Hering zum vorhandenen Boden passt.
Willst du dein Zelt auf Sand, zum Beispiel in den Dünen oder am Strand aufbauen oder es in lockerer Erde im Wald verankern, verwendest du am besten Sand-Heringe aus Aluminium.
Hier findest du Heringe für weiche Böden im Berger Onlineshop.
Heringe für gemischte Böden haben eine halbrunde Form und werden aus Kunststoff, verzinktem Stahl oder Aluminium gefertigt.
Hier findest du Heringe für gemischte Böden im Berger Onlineshop.
Wenn der Untergrund sehr hart ist, benötigst du auch sehr harte Zeltheringe. Sie werden aus speziellem Alu oder verzinktem Stahl hergestellt.
Hier findest du Heringe für harte Böden im Berger Onlineshop.
Natürlich gibt es auch Universalheringe. Hier findest du unseren hilfreichen Hering-Ratgeber.
Abspannleinen
Deine Zeltschnüre sollten mindestens 3,50 Meter lang sein, um deinem Zelt auch auf schwierigem Untergrund Stabilität zu geben.
Achte darauf, dass die Enden der Schnüre verödet sind. Das bedeutet, dass du das Ende so bearbeitest, dass es nicht mehr ausfranst. Das kannst du am einfachsten mit einem Feuerzeug oder einem Stück Klebeband selber machen. Willst du auf Nummer sicher gehen, dann verwende einen Schrumpfschlauch.
Abspannleinen gibt es in vielen Farben und Längen. Natürlich sind immer ausreichend Abspannleinen bei deinem Zelt dabei. Wenn du dir aber neue Leinen besorgen musst, weil zu viele deiner Alten gerissen sind, kannst du dir überlegen, ob du dir gleich eine neue Farbe zulegen willst. Es gibt sogar Leinen, die im Dunkeln leuchten, damit man nicht darüber fällt.
Schnurspanner
Jede Zeltleine ist mit einem Leinen- oder Schnurspanner ausgerüstet. Ob dieser zwei oder drei Löcher hat, rund oder eckig ist, spielt keine Rolle. Es kommt nur auf die richtige Fädel-Technik an.
Sind die Schnurspanner aus Metall, solltest du darauf achten, dass die scharfen Kanten deine Zeltschnur nicht beschädigen. Falls nötig, kannst du die Kanten eventuell etwas entgraten.
Fädel-Techniken
3-Loch-Schnurspanner
Bei der gängigsten Fädeltechnik wird die Schnur in Schlangenlinien durch den Schnurspanner gelegt und unten festgeknotet. Der Hering kommt durch die untere Schlaufe.
2-Loch-Schnurspanner
Die Schnur wird durch ein Loch des Spanners rein- und durch das andere wieder rausgezogen und an einer Seite verknotet. Der Hering kommt durch die entstandene Schlaufe. Die Schnur verklemmt sich in dem oberen Loch und steht auf Spannung.
runder Schnurspanner
Die Schnur wird an der großen Öse verknotet, dann um den Hering / Baum / Laternenpfahl gelegt, durch das große Loch gefädelt und um die kleine Öse gelegt.
Fazit: Beschädigung verhindern
Damit dein Zelt durch Wind und Wetter nicht beschädigt wird, solltest du es unbedingt korrekt abspannen. Dazu liefern alle Zelthersteller praktisches Zubehör wie Leinen und Heringe. Solltest du doch mehr Material benötigen, wirst du in unserem Onlineshop oder unseren Filialen fündig.