Was ist Müllvermeidung?

Müllvermeidung oder Zero Waste (englisch für „null Müll“) beschreibt eine Lebensweise, die danach strebt, möglich wenig, beziehungsweise gar keinen Müll zu produzieren, um Rohstoffe nicht zu vergeuden. Dabei geht es um Müllvermeidung, aber auch beispielsweise um Wiederverwendung durch Reparatur.
Damit du auch in der Campingküche versuchen kannst, diese Lebensweise umzusetzen, habe ich dir einige Tipps zusammengestellt.


Müllvermeidung beim Einkaufen

Müllvermeidung geht beim Einkaufen los. Egal, ob im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt oder dem Campingplatzladen: Du solltest genau überlegen, was du einkaufst, um möglichst wenig Verpackung zu kaufen.

Die Fritz Berger Tragetasche kann für viele Zwecke eingesetzt werden
Die Fritz Berger Tragetasche kann für viele Zwecke eingesetzt werden © Fritz Berger

Verwende Stoffbeutel oder wiederverwendbare Plastiktaschen. Diese gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Größen und in vielen tollen Designs.

Frisches Obst und Gemüse kann in einem Frischenetz transportiert und gelagert werden.
Frisches Obst und Gemüse kann in einem Frischenetz transportiert und gelagert werden. © metaltex

Packe Obst und Gemüse nicht in Plastikbeutel, verwende dafür besser Baumwolltaschen oder Frischenetze. Oder nimm alles komplett unverpackt mit auf den Campingplatz.

Nimm Umverpackung generell nicht mit zu deinem Camper. Den Cornflakes-Karton oder die Umverpackung von Müsliriegeln kannst du gleich im Supermarkt entsorgen. Natürlich entsteht so auch Müll, der bestimmt bei einem anderen Produkt vermieden werden könnte. Durch die Entsorgung in den richtigen Recycling-Behältern im Supermarkt kannst du dir aber sicher sein, dass die Verpackung wiederverwertet wird.

Bienenwachstücher halten viele Lebensmittel frisch
Bienenwachstücher halten viele Lebensmittel frisch © nuts

Kaufe möglichst unverpackte Lebensmittel. Du kannst viele Lebensmittel, wie frisches Brot, hygienisch in Bienenwachstücher einschlagen.

Verzichte, wenn möglich, auf aufwendig verpackte Lebensmittel. Ein Paradebeispiel dafür sind Süßigkeiten, bei dem jedes Stück einzeln verpackt ist und alles zusammen dann nochmal in einem Netz, einem Karton oder einer Plastiktüte. Müll ohne Ende.

Frischhaltedosen sind stapelbar und leicht.
Frischhaltedosen sind stapelbar und leicht. © Lock&Lock

Nimm immer Frischhaltedosen mit zum Einkaufen. Hier kannst du dir an der Frischetheke Wurst, Käse, Fisch und eingelegtes Gemüse direkt in die Dose füllen lassen.

Gehe auf Wochenmärkte: Dort findest du eine große Auswahl an frischen und oft regionalen Produkten ohne Plastikverpackung.

In den kleinen Flaschen lassen sich Öle, Gewürze oder auch Mehl transportieren.
In den kleinen Flaschen lassen sich Öle, Gewürze oder auch Mehl transportieren. © Fritz Berger

Bevorzuge Nachfüllverpackungen, die gibt es bei vielen Produkten: Seife, Feuchttücher, Gewürze… Deine Gewürze kannst du dann in lebensmittelechte, leichte Plastikflaschen umfüllen.

Generell gilt: Je größer die Verpackung, desto weniger Müll fällt prozentual an.
Wenn du fünf 1-Liter-Packungen Saft kaufst, hast du fünf Mal Müll. Kaufst du hingegen einen 5-Liter-Karton, sparst du dir einiges an Verpackung.
Nähere Informationen, wie du mit Müll im Wohnmobil und Wohnwagen umgehst, findest du hier.


Unverpacktladen

Besonders praktisch, um Müll zu reduzieren, ist ein Einkauf in einem sogenannten Unverpacktladen. Dort werden so gut wie alle Produkte, die du auch im Supermarkt findest, angeboten, aber eben unverpackt. Sie lagern dort in großen (Glas-)Behältern. Am besten bringst du ein eigenes Transportbehältnis mit, oft kannst du dir vor Ort aber auch biologisch abbaubare Verpackungen kaufen oder gegen Pfand leihen.

In einem Unverpacktladen lagern alle Produkte lose und können in beliebiger Menge in mitgebrachte Behältnisse abgefüllt werden.
In einem Unverpacktladen lagern alle Produkte lose und können in beliebiger Menge in mitgebrachte Behältnisse abgefüllt werden. © Fritz Berger

Neben Nahrungsmitteln gibt es in Unverpacktläden auch Kosmetika, Reinigungsmittel und plastikfreie Haushaltshelfer.


Müllvermeidung in der Campingküche

Auch beim Kochen lässt sich Müll vermeiden, indem man viele Dinge wiederverwendet.

  • Hast du leere Marmeladengläser oder Gläser von Babynahrung? Spüle sie aus und benutze sie danach weiter, auf dem Campingplatz oder zu Hause. Als Stiftebecher, Vase oder Vorratsbehälter für Mehl oder Gewürze.
  • Leere Tüten von Cornflakes oder Nudeln kannst du prima als kleinen Müllsack nutzen. Das gilt auch für leere Konservendosen. Wir bringen den Müll, der im Campingfahrzeug entsteht, sowieso mindestens einmal am Tag weg. Da reicht eine kleine Nudeltüte als Müllsack leicht aus.
  • Frischhaltedose sind eine gute Alternative zu Frischhaltefolie.
  • Nutzt du häufiger ein Papiertuch, um Verschüttetes wegzuwischen oder den Tisch zu säubern? Das geht auch nachhaltiger. Küchenhandtücher oder Reinigungstücher saugen genauso gut und können einfach in der Waschmaschine gewaschen werden.
Die Tücher lassen sich leicht in der Waschmaschine waschen.
Die Tücher lassen sich leicht in der Waschmaschine waschen. © Fritz Berger

Fazit: Müllreduzierung im Urlaub ist nicht unmöglich

Um einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können, solltest du die wichtigsten Regeln der Müllreduzierung kennen und umsetzen. Denn nur so können wertvolle Ressourcen bewahrt werden. Dass wir im Campingurlaub nicht komplett auf Müll und Verpackung verzichten können, ist klar. Doch Müllreduzierung ist ein wichtiger erster Schritt in Richtung nachhaltiges Campingleben.