Starlink ist das Internet aus dem All

Paypal, Tesla, SpaceX: Elon Musk hat bereits mehrere Branchen nachhaltig verändert. Mit dem Satelliten-Netzwerk Starlink, einem Teilbereich des Raumfahrtunternehmens SpaceX, will der gebürtige Südafrikaner nun selbst abgelegenste Orte mit schnellem Internet versorgen. Zur Zielgruppe des Satelliteninternets zählen auch Wohnmobilisten und Caravaner.


Starlink bietet beachtliche Downloadgeschwindigkeit

Mit Starlink sollen Downloadraten von bis zu 200 Mbit/s möglich sein. Das ist im Idealfall vier Mal so schnell wie herkömmliches Satelliteninternet, aber nicht ganz so flott wie mobiles Internet über das Smartphone-Netz. Zum Vergleich: über das LTE-Mobilfunknetz sind nach Angaben der Deutschen Telekom bis zu 300 Mbit/s möglich.

Diese Werte gelten jedoch nur auf dem Papier, denn die tatsächliche Geschwindigkeit hängt auch stark von der Empfangsqualität und der Gesamtzahl an Endgeräten ab, die im Netzwerk des Providers aktiv sind.


Starlink-Satelliten kommunizieren direkt miteinander

In klaren Nächten sind Starlink-Satelliten mit bloßem Auge zu sehen. Wie hier über dem Tübinger Rathaus.
In klaren Nächten sind Starlink-Satelliten mit bloßem Auge zu sehen. Wie hier über dem Tübinger Rathaus. © Dktue / wikimedia.org

Derzeit befinden sich 2.453 Starlink-Satelliten im Orbit. Bis zum Jahr 2027 will SpaceX mehr als 12.000 Satelliten ins All befördern. Ein wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Satelliten besteht darin, dass die Starlink-Satelliten direkt miteinander kommunizieren können. Normalerweise senden Satelliten ihre Signale immer zu einer Bodenstation, von dort aus werden die Daten weitergeleitet.

Diese direkte Kommunikation der Starlink-Satelliten reduziert die Verzögerung (häufig auch als Latenz bezeichnet) auf ein Minimum. Außerdem können die einzelnen Satelliten auf diese Weise ihre Positionen in der Erdumlaufbahn eigenständig koordinieren.


Starlink für Wohnmobile: Internet für unterwegs

Speziell für Campingurlauber mit Wohnmobil bietet Starlink einen entsprechenden Tarif für sein Satelliteninternet an. 124 Euro pro Monat kostet der Zugang ins Netz aus dem All, das Datenvolumen ist unbegrenzt.

Damit du dich in das Satellitennetz von Starlink einwählen kannst, musst du ein Hardwarepaket für einmalig 629 Euro kaufen. Dieses Hardwareset besteht aus einer von Starlink selbst entwickelten Sat-Antenne, WLAN-Router, Netzteil und Kabel. Die Konfiguration der Antenne erfolgt über eine App (erhältlich für Android und iOS).

Für den Einsatz im Campingurlaub wird die Sat-Antenne mit einem Standfuß im Freien platziert. Wie auch bei einer Antenne für den TV-Empfang dürfen keine Bäume, Häuser oder ähnliche Objekte die Sicht auf den Himmel versperren.

Anfang Juni 2022 hat SpaceX von der zuständigen Behörde Federal Communications Commission (FCC) die Genehmigung erhalten, Starlink auch in fahrenden Fahrzeugen zu verwenden. Die derzeit angebotene Antenne ist dafür jedoch noch nicht vorgesehen.


Verfügbarkeit von Starlink noch beschränkt

Auch wenn Starlink inzwischen eine vierstellige Anzahl an Satelliten betreibt, erreicht das Internetsignal bisher nur wenige Bereiche der Erdoberfläche.

Derzeit ist Starlink in folgenden Ländern und Regionen verfügbar:

  • Europa (außer Teile Nordenglands und Skandinaviens)
  • Mittelamerika
  • Brasilien
  • Chile
  • südliches Australien
  • Neuseeland

2023 sollen weitere Regionen, darunter weite Teile Afrikas, folgen. Auch die bei Campern beliebten Reiseländer Norwegen, Schweden und Finnland sollen ab dem kommenden Jahr vom Starlink-Netz abgedeckt sein.


Fazit: interessant für Vielsurfer, aber nur eingeschränkter Support

Wenn Starlink eine stabile Verbindung ermöglicht und die tatsächliche Geschwindigkeit den Angaben im Datenblatt entspricht, kann das Satelliteninternet eine interessante Lösung für Camper sein. Da Starlink das Datenvolumen nicht begrenzt, kann sich der Datentarif auch für Vielsurfer lohnen, die beispielsweise über das Internet fernsehen wollen.

Interessenten müssen sich jedoch bewusst sein, dass Starlink keinen persönlichen Kundenservice bietet. So gibt der Anbieter weder eine Telefonnummer noch eine E-Mail-Adresse für Kundenanfragen bekannt. Häufige Fragen soll ein FAQ-Bereich auf der Starlink-Homepage klären. Auch bei der Recherche zu diesem Beitrag stellte sich schnell heraus, dass Starlink wenig Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit zeigt. Es gibt weder eine Presseabteilung, noch Pressematerial zum Download. Als Titelbild für diesen Beitrag musste daher eine Zeichnung der Satanlage herhalten.