Teil I des Reiseberichtes durch Apulien
In den Weihnachtsferien sind Silke & Benjamin bis in den äußersten Süden von Italien, nach Apulien, gefahren. In Italiens Stiefelhacke erlebten sie nicht nur eine wunderschöne Landschaft und aufregende weiße Städte, sondern auch kulinarische Highlights und großartige Stellplätze.
Was sie im ersten Teil ihres Reiseberichtes erlebt haben, kannst du hier nachlesen.
Tor zum Orient
Am nächsten Tag fuhren wir nach Otranto. Auf dem Weg dorthin hielten wir an der Grotta de la Poesia. Der Naturpool befindet sich nur wenige Meter von der Küste entfernt und ist über einen Tunnel mit dem Meer verbunden. Das türkise Wasser schimmert verlockend in der ansonsten steinigen Landschaft, aber zum Baden war es uns dann doch zu kalt. Otranto gilt als das Tor zum Orient. Der Wasserweg zum Balkan ist von hier aus am kürzesten, schon nach wenigen Kilometern erreicht man die albanische Küste. Wir parkten kostenlos auf dem Marktplatz und liefen zum Hafen.
Hier ist vor allem das Denkmal sehenswert, das allen im Mittelmeer verstorbenen Flüchtlingen gewidmet ist. Der Eingang in die Altstadt ist abenteuerlich. Nur über mehrere Stufen erreicht man die hochgelegene Stadtmauer und das Stadttor. Leider war die Kathedrale, die einen schönen Mosaikfußboden beherbergt, über die Mittagszeit geschlossen, aber auch die engen Gassen und die schöne Sicht über das Meer machen einen Besuch in Otranto lohnenswert.
Entlang der Küste
Unsere Fahrt führte weiter entlang der Küste und war besonders eindrucksvoll. Die Gegend ist ruhig und einsam und die Straße führt direkt an Steinmauern und Felsen entlang. Im Kurort Santa Cesarea Terme hielten wir kurz um die prachtvollen Bauten zu fotografieren vor wir schließlich den zweithöchsten Leuchtturm Italiens in Santa Maria di Leuca erreichten. Nachdem wir die 300 Stufen hinaufgestiegen waren, genossen wir einen herrlichen Blick über den Hafen und das Meer in der Abenddämmerung.
Die schöne Stadt
Nach einer ruhigen und einsamen Nacht direkt am Meer erwartete uns am nächsten Tag eine der schönsten Städte der Salento Halbinsel. Wir parkten am Friedhof von Gallipolli, da Wohnmobile im Stadtkern nicht erlaubt sind. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir die Brücke der kleinen Halbinsel. Gallipolli bedeutet „schöne Stadt“ und das ist sie auch. Wir liefen durch die hübschen Gassen und an der Stadtmauer entlang. Auf dem Rückweg aßen wir eine leckere Pizza und das beste Eis, das wir je gegessen haben.
Wir fuhren noch ein kleines Stück weiter und parkten unser Wohnmobil in Santa Caterina. Von dort aus unternahmen wir eine kleine Wanderung durch den Naturpark Porto Selvaggio. Hierbei konnten wir einen alten Wehrturm, wie sie typisch für die Region sind, anschauen. Nach einem traumhaften Sonnenuntergang an einem wunderschönen Strand mussten wir uns etwas beeilen, um im Hellen zum Wohnmobil zurück zu gelangen.
Weihnachtsstimmung in Locorotondo
Am nächsten Morgen war es langsam Zeit, das Salento zu verlassen. Wir unternahmen noch einen kleinen Spaziergang an der alten Saline Monaci und konnten dabei viele Flamingos beobachten. Anschließend fuhren wir wieder zurück in Richtung Norden. Auf dem Weg nach Polignano a Mare, wo wir noch eine Nacht verbringen wollten, hielten wir ein letztes Mal in einem weißen Dorf.
Locorotondo wird vom Lonely Planet Reiseführer als schönste Stadt ganz Italiens betitelt. Weiß getüncht erhebt sich die Stadt oberhalb von Weinbergen. Zur Weihnachtszeit ist der gesamte Ortskern stimmungsvoll geschmückt. An einigen Tagen kann man auch hier eine Lebende Krippe bewundern, leider war an unserem Besuchstag keiner davon. Dennoch ist Locorotondo auf jeden Fall ein Besuch wert.
Das Rätsel des Castel del Monte
Langsam neigte sich unsere Reise dem Ende zu. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Apuliens fehlte uns allerdings noch. Das Castel del Monte zählt zu den imposantesten Bauwerken Süditaliens. Erbaut wurde die Burg im 13. Jahrhundert von Friedrich II und keiner weiß genau, warum.
Architektonisch ist das Castel sehr durchdacht. Die Zahl 8 spielt bei dem achteckigen Gebäude eine wichtige Rolle und es gibt zahlreiche Theorien zu welchem Zweck das Castel del Monte einst erbaut wurde. Wir parkten auf dem großen Besucherparkplatz und fuhren mit dem Shuttlebus nach oben zur Festung. An der Festung stellten unsere Kinder eigene Theorien auf, was es mit der Burg auf sich hat und der Besuch war für uns alle spannend.
Abstecher in Italiens Hauptstadt
Da wir nicht wieder die gleiche Strecke nach Hause fahren wollten, wie auf dem Hinweg, fuhren wir an der Westküste entlang. Die Strecke ist nur unwesentlich länger und so konnten wir die Kinder mit einem Besuch in Rom überraschen. Wer mit Kindern Rom besuchen möchte, dem sei die Checker-Tobi-Folge über die Stadt ans Herz gelegt. Nachdem wir uns kindgerecht über die Hauptstadt informiert hatten, waren alle drei Feuer und Flamme für die Stadtbesichtigung. Zum Übernachten wählten wir einen Stellplatz am Stadtrand (700 Via Casilina), der auch (auch am selben Tag noch) auf der Website reserviert werden kann. Von dort aus kann man mit der Straßenbahn in die Innenstadt fahren. Für uns war der Rom-Besuch der krönende Abschluss einer tollen Reise!
Weihnachtszeit in Apulien
Wir haben in den Weihnachtsferien eine Region in Italien entdecken können, die uns noch ziemlich unbekannt war. Dabei haben wir viele wunderschöne kleine Städte besucht, direkt am Meer geschlafen, lecker gegessen und eine richtig aufregende Zeit gehabt. Apulien eignet sich hervorragend für eine Reise in der Weihnachtszeit. Die Temperaturen sind mild, es ist nicht viel los und die weißen Städte sind wunderschön weihnachtlich dekoriert und geschmückt. Apulien ist sehr vielfältig und zumindest im Winter nicht überlaufen.