Die Steiermark ist eine vielseitige Region.
Die Steiermark ist eine vielseitige Region. © Fritz Berger

Deftig und alpin: Die nördliche Steiermark

Mit seinem großen Wanderwegenetz, ist der Nationalpark Gesäuse ein Paradies für Aktivurlauber.
Mit seinem großen Wanderwegenetz, ist der Nationalpark Gesäuse ein Paradies für Aktivurlauber. © Nationalpark Gesäuse, Stefan Leitner

Wir beginnen unsere Reise im waldreichen und bergigen Norden. Eine Region, die für deftige Mahlzeiten wie Steirerkäs und Bauernkrapfen steht - serviert auf urigen Almen. Die nördliche Steiermark umfasst die Gegenden um Gesäuse, Hochschwab, Zirbitzkogel und Almenland. Hier befindet sich auch der 2.995 Meter hohe Dachstein mit seinem markanten Doppelgipfel.

Auch Kanuten und Kajakfahrer kommen im Gesäuse voll auf ihre Kosten.
Auch Kanuten und Kajakfahrer kommen im Gesäuse voll auf ihre Kosten. © Nationalpark Gesäuse, Stefan Leitner

Allein im Nationalpark Gesäuse wartet ein 500 Kilometer langes Wanderwegenetz darauf, von Urlaubern entdeckt zu werden. Mit Routen wie „vom Gletscher zum Wein“ und der Gesäuse-Hüttenrundwanderung kommt dabei die Einkehr garantiert nicht zu kurz.

Die Speisekarten der Almen begeistern Fleischfans mit Lamm, Rind und Wild. Fangfrische Saiblinge aus den zahlreichen klaren Seen gehören zum Tagesangebot vieler Speiselokale.


Campingplatz-Tipp in der nördlichen Steiermark: Camping Wildalpen

Urlaub am Fluss: Camping Wildalpen ist bei Kanuten besonders beliebt.
Urlaub am Fluss: Camping Wildalpen ist bei Kanuten besonders beliebt. © Fritz Berger

Im Nationalpark Gesäuse kommen Natur- und Abenteuerbewusste Camper auf ihre Kosten. Der Campingplatz Wildalpen liegt direkt an der Salza in malerischer naturbelassener Landschaft. Ein Paradies, nicht nur zum Wildwasser-Rafting, Kanu- oder Kajakfahren.


Fruchtiger Süden: Obstregion Südsteiermark

Die Steiermark wirkt wie eine grünere Version der Toskana.
Die Steiermark wirkt wie eine grünere Version der Toskana. © Steiermark Tourismus, Ute Hödl

Die Hügellandschaft im Süden dagegen bietet optimale Bedingungen für den Anbau von Äpfeln, Trauben und Kürbissen. Weinbau betreiben die Steirer bereits seit 2500 Jahren. Mit einer Anbaufläche von über 5.000 Hektar zählt die Steiermark allerdings zu den kleineren Weinregionen Österreichs. Umso größer ist der Qualitätsanspruch, den die steirischen Winzer an ihre Weine stellen und der durch zahlreiche internationale Auszeichnungen regelmäßig bestätigt wird. Insbesondere die Weißweine, die 80 Prozent der steirischen Weinproduktion ausmachen, genießen einen hervorragenden Ruf.

Schon gewusst? Der Name Steiermark leitet sich von der Stadt Steyr ab, welche jedoch zu Oberösterreich gehört.

Zwei besondere Weinsorten der Steiermark sind:

  • Der Sauvignon Blanc, der als Aushängeschild der Südsteiermark gilt sowie der
  • hell- bis rubinrote Schilcher, der in der Weststeiermark beheimatet ist. Dieser Wein darf nur aus der Blauen Wildbacher Rebe gewonnen werden.

Steirisches Kürbiskernöl: Seine Herkunft macht es besonders

Der Steirische Ölkürbis ist der große Stolz der Region.
Der Steirische Ölkürbis ist der große Stolz der Region. © Steiermark Tourismus, pixelmaker.at

Ähnlich wie der Schilcher ist auch das steirische Kürbiskernöl geschützt. Bereits 1996 hat die EU-Kommission Richtlinien für die Bezeichnung mit der geschützten geographischen Angabe (g.g.A.) „Steirisches Kürbiskernöl“ festgelegt. Heute bauen die steirischen Landwirte auf einer Fläche von 9.400 Hektar Kürbisse an. Somit ist die Kürbisproduktion bezogen auf die Anbaufläche fast doppelt so groß, wie der Weinanbau. Aus den gerösteten Samen entstehen jährlich knapp 3,4 Millionen Liter Kürbiskernöl. Dazu werden die Kerne zunächst gewaschen und nach dem Trocknen gemahlen. Dann können die langsam erhitzten Kerne schonend gepresst werden. Echtes Steirisches Kürbiskernöl darf übrigens nicht raffiniert werden.

Mit dem steirischen Ölkürbis gibt es sogar eine spezielle Kürbissorte. Entstanden ist sie vor etwa 150 Jahren durch Mutation. Das Besondere am Ölkürbis sind seine Samenschalen, die im Gegensatz zu den Kernen anderer Kürbissorten nicht verholzen. Dadurch lässt sich das Öl des bis zu 10 Kilo schweren Kürbis effizienter aus den Kernen extrahieren.


Styriabeef und Steirerkäs sind typisch für die Steiermark

Besondere Gaumenfreuden bereitet das Styriabeef, ein Premium-Rindfleisch, das von steirischen Bio-Bauern erzeugt wird. Die Kälber leben im Familienverbund und erhalten ihre Milch direkt vom Muttertier. Das Futter stammt ausschließlich aus der eigenen Landwirtschaft und eine artgerechte Haltung auf den kräuterreichen steirischen Weiden ist selbstverständlich.

Ergebnis dieser sorgsamen Aufzucht ist ein dunkelrosa, angenehm aromatisch riechendes Fleisch mit feiner Marmorierung. Erhältlich ist Styriabeef direkt ab Hof der zertifizierten Produzenten und in ausgewählten Märkten. Und selbstverständlich bereiten auch zahlreiche steirische Speiselokale das heimische Fleisch zu.

Die Gastronomen der Steiermark legen viel Wert auf ihre regionale Küche.
Die Gastronomen der Steiermark legen viel Wert auf ihre regionale Küche. © Graz Tourismus, Werner Krug

Kleine steirische Käsekunde: beim Steirerkäs unterscheidet man zwei verschiedene Arten. Den Ennstaler Steirerkäs, bei dem es sich um einen intensiv schmeckenden Graukäse handelt und den Murtaler Steirerkäs, ein glasiger und elastischer Kochkäse.


Campingplatz-Tipp in der Südsteiermark

Das Gelände des Camping Winzerhof Strablegg bietet vielseitige Attraktionen für Groß und Klein.
Das Gelände des Camping Winzerhof Strablegg bietet vielseitige Attraktionen für Groß und Klein. © Campinginitiative Steiermark, Tom Lamm

Genuss pur ist die Devise am Winzerhof Camping Strablegg, einem Familienbetrieb in dem sowohl hervorragender Wein, als auch ausgezeichnetes Kernöl produziert wird. Das weitreichende Wander- und Radnetz durch die Weinberge liegt direkt vor der Haustür, die Gegend bietet viel Kultur mit Schlössern, Burgen, Stiften, Klöstern, Museen und Privatbahnen für Eisenbahnfreunde. Auf dem idyllischen Hof mit Kleintieren und Schwimmteich kommen auch Kinder auf ihre Kosten.


Die Genusshauptstadt Graz lädt zum Marktbesuch

Die zahlreichen Bauernmärkte sind berühmt für die Landeshauptstadt Graz.
Die zahlreichen Bauernmärkte sind berühmt für die Landeshauptstadt Graz. © Steiermark Tourismus, Tom Lamm

Der mittlere Teil der Steiermark bietet nicht weniger kulinarische Hochgenüsse. Das Kernstück der Steiermark ist vor allem durch die Landeshauptstadt Graz geprägt. Hier gibt es nicht nur eine lebendige Lokalszene, sondern auch knapp 20 Bauernmärkte und damit europaweit die höchste Dichte an Markttagen. Die 800 Grazer Stadtbauern sorgen für eine lebendige Landwirtschaft in der rund 294.000 Einwohner umfassenden Großstadt.


Stellplatz- und Campingplatz-Tipp in Graz

Der Reisemobilstellplatz Graz bietet den optimalen Platz, um Graz aus nächster Nähe zu erleben. Der Stellplatz befindet sich in der Martinhofstraße, direkt neben einem Schwimmbad.

Auf dem Campingplatz Lanzmaierhof stehen Wohnwagen und Zelte idyllisch unter Bäumen.
Auf dem Campingplatz Lanzmaierhof stehen Wohnwagen und Zelte idyllisch unter Bäumen. © Campinginitiative Steiermark, Tom Lamm

Etwa 30 Kilometer außerhalb der Landeshauptstadt liegt in optimaler Lage der Campingplatz Lanzmaierhof bei Frohnleiten. Der heimelige und familiäre Wiesenplatz eignet sich perfekt als Ausgangspunkt zur Erkundung der Umgebung, beispielsweise für einen Besuch in der Lurgrotte – Österreichs größte wasserdurchströmte Tropfsteinhöhle, des Freilichtmuseums Stübing oder des idyllischen Städtchens Frohnleiten – bekannt für seine markante Silhouette und den malerischen Stadtkern.

Schon gewusst? 2021 wurde die Steiermark um 6000 Quadratmeter verkleinert. Für mehr Hochwasserschutz wurde der Flusslauf der Lafnitz verändert und damit die Grenze im Bereich Neudau/Burgauberg-Neudauberg zugunsten des Burgenlandes verschoben.


Thermalwasser zur inneren und äußeren Anwendung

Entspannung pur bieten die neun Thermen der Steiermark. In Bad Waltersdorf befindet sich eine von ihnen.
Entspannung pur bieten die neun Thermen der Steiermark. In Bad Waltersdorf befindet sich eine von ihnen. © Heiltherme Bad Waltersdorf, Harald Eisenberger

Frisches Quellwasser ist mehr als nur ein Lebensmittel: Flüsse mit Trinkwasserqualität und sprudelnde Wasserfälle sind Bodenschätze, die oft die Basis für Erholung und ein einmaliges Naturerlebnis bilden. So wie am Grundlsee, dem mit 4,3 Quadratkilometern größten See der Steiermark. Eingerahmt in das Bergmassiv des Toten Gebirges, säumen 14 Kilometer Naturbadestrand das Seeufer.

Insgesamt neun Thermen verteilen sich über die Steiermark. Sechs davon befinden sich im Thermen- und Vulkanland Steiermark. Thermalwasser wirkt stressreduzierend, Anwendungen mit Apfel, Salz und Zirbe regenerieren den ganzen Körper. Und darauf kommt es im Urlaub ja schließlich an. Die Kurtradition in Bad Gleichenberg ist sogar fast 190 Jahre alt.


Camping-Tipp im Thermenland: Camping Bairisch Kölldorf und Fürstenfeld

Der Campingplatz Bairisch Kölldorf bietet Entspannung und Aktivurlaub gleichermaßen.
Der Campingplatz Bairisch Kölldorf bietet Entspannung und Aktivurlaub gleichermaßen. © Campinginitiative Steiermark, Tom Lamm

Nur fünf Kilometer von Bad Gleichenberg liegt Camping im Thermen- und Vulkanland Bairisch Kölldorf. Der kleine Platz in ruhiger Lage mitten im Weingebiet bietet zahlreiche Aktivitäten am Platz, ist perfekt für Entspannungsurlaub, aber auch Startpunkt für viele Ausflugsziele.

Auch Thermenland Camping Fürstenfeld in idyllischer Lage im Herzen des Thermenlandes ist ein optimaler Ausgangspunkt für Wellnessurlauber, Radfahrer oder Wanderer. Kulinarische Ausflüge zur Zotter Schokoladenmanufaktur, der Vulcano Schinken Manufaktur oder der Gölles Manufaktur für edle Brände – um nur einige zu nennen – sind in dieser Region quasi ein Muss.  


Die besten Reiseziele und Veranstaltungen für die kulinarische Steiermark-Tour

  • Tradition genießen: der Gaststättenverbund Kulinarium Steiermark umfasst 158 Gastbetriebe, die Wert auf regionale Küche und traditionelle Gastlichkeit legen. Zum Kulinarium Steiermark zählen sowohl Haubenlokale wie auch einfache Wirtshäuser und urige Almhütten.
  • Edel speisen: über 100 Haubenrestaurants tragen die renommierte Auszeichnung des Restaurantführers Gault Millau. Höchst bewertet sind die Spitzenköche Harald Irka am Pfarrhof in St. Andrä, die Geschwister Rauch in Trautmannsdorf und Gerhard Fuchs im Weinbank-Restaurant Ehrenhausen.
  • Schlichte Köstlichkeit: eine Einkehr in einem der über 1.000 Buschenschänken ist ein besonderes Erlebnis. Gegessen werden hausgemachte Spezialitäten, dazu gibt es hauseigene Weine, Säfte und Schnäpse. Im Buschenschank darf nur ausgeschenkt werden, was vom Betreiber selbst produziert wurde.
  • Grüner essen: Picknickangebote gibt es verteilt über die ganze Steiermark.
  • Gastfreundschaft genießen: „von der Ernte zum Genuss“ lautet das Motto, wenn im Herbst allerorts geerntet, verkocht und verkostet wird. Die Gastgeber öffnen Hof-, Keller- und Stalltüren und laden zum Miterleben ein.

In der Steiermark haben wir die Fotos für den Berger-Katalog 2022 produziert. Was das Berger-Team während des Fotoshootings erlebt hat, erfährst du in diesem Beitrag.