Material

Damit du gut vorbereitet loslegen kannst, zeige ich dir hier, welches Material du brauchst, um neue Gardinen für dein Wohnmobil zu nähen.

Es braucht nicht viel, um eine Gardine zu nähen.
Es braucht nicht viel, um eine Gardine zu nähen. © Fritz Berger
  • Gardinenstoff
  • Farblich passendes Baumwoll-Nähgarn
  • Gardinenband
  • Gardinenhaken
  • Teflon Nähfuß mit zusätzlichem Transport
  • Microtex-Nähnadel
  • Wonderclips
  • Schere
  • Schneiderkreide
  • Maßband oder Metermaß
  • Nähmaschine, evtl. Overlock-Maschine

Zeitaufwand: circa 1,5 Stunden pro Gardine
Schwierigkeitsgrad: mittel


Einstellungen der Nähmaschine

Für dieses Projekt habe ich mit der Nähmaschine und der Overlock-Maschine gearbeitet. Hast du keine Overlock-Maschine, kannst du das Ganze selbstverständlich auch nur mit der Nähmaschine nähen.

Die richtige Fadenspannung an der Nähmaschine entscheidet über eine gute oder eine schlechte Naht. Die an meiner Nähmaschine eingestellte Fadenspannung habe ich an einem Stück Gardinenstoff ausprobiert. Da der Gardinenstoff sehr leicht und weich ist, musst du die Einstellungen dementsprechend anpassen.

Für alle Arbeiten nutze ich einen Gradstich und einen Teflon-Nähfuß mit zusätzlichem Transport, der sich besonders gut für rutschige Stoffe eignet. Zudem habe ich eine sehr dünne Microtexnadel eingesetzt und die Sichtlänge vergrößert, um den Gardinenstoff so wenig wie möglich zu beschädigen. Aus diesem Grund arbeite ich auch mit Wonderclips und nicht mit Stecknadeln.


Gardine zuschneiden

Messe vorher die Länge und Breite aus.
Messe vorher die Länge und Breite aus. © Fritz Berger

Übertrage zuerst die Maße für die einzelnen Gardinen auf den Stoff.

  • Dazu misst du die alte Gardine aus und überträgst die Maße
  • Oder du legst die alte Gardine ausgebreitet auf den neuen Stoff und zeichnest sie ab. (Vorsicht: bei eingelaufenen Gardinen geht das natürlich nicht!)

In diesem Beispiel wird die Gardine 114 Zentimeter breit und 59 Zentimeter lang werden. 

Der Gardinenstoff ist an der Unterseite bereits versäubert.
Der Gardinenstoff ist an der Unterseite bereits versäubert. © Fritz Berger

Schneide die Teile jetzt zu. Ich habe die Nahtzugabe nicht mit eingezeichnet und rechne sie deswegen jetzt dazu. Meine Nahtzugabe beträgt 5 Millimeter, da ich meine Overlock-Maschine auf 5 eingestellt habe. Passe die Nahtzugabe einfach an deiner Maschine an.

Jetzt schneidest du das Gardinenband zu. Es muss so lang sein wie die Gardine + 2 Zentimeter, die an beiden Enden umgeschlagen werden. Ich habe mich für Universal-Gardinenband entschieden. Dieses hat Aussparungen in verschiedenen Abständen, in die die Gardinenhaken eingehängt werden können. Alternativ kannst du auch Falten- oder Wellenband nehmen, wenn du die Gardine kräuseln möchtest.


Versäubern der Kanten

Ich habe die drei offenen Kanten der Gardinen zuerst versäubert, da mein Stoff sehr stark franst. Das erleichtert das spätere Weiternähen. Alternativ kannst du die Gardinen auch gleich mit einer Zick-Zack-Schere ausschneiden oder mit dem Fake-Overlock-Stich deiner Nähmaschine versäubern, denn dann franst nichts aus.

Mit einer Overlock-Maschine lassen sich viele Stoffe leicht versäubern.
Mit einer Overlock-Maschine lassen sich viele Stoffe leicht versäubern. © Fritz Berger
Die obere Stoffkante ist noch nicht versäubert und franst aus.
Die obere Stoffkante ist noch nicht versäubert und franst aus. © Fritz Berger

Rand umschlagen

Als erstes schlägst du jetzt den linken und rechten Rand deiner neuen Gardine ein und nähst ihn fest. Dazu kannst du einen Rollsaumfuß nehmen, es geht aber auch ohne. Lege die versäuberte Nahtzugabe ordentlich hin und schlage sie ein. Ich habe sie zweimal eingeschlagen, damit es sauberer aussieht.

Ich schlage die Nahtzugabe 2x ein, damit die Overlock-Naht verschwindet.
Ich schlage die Nahtzugabe 2x ein, damit die Overlock-Naht verschwindet. © Fritz Berger

Gardinenband annähen

Das Gardinenband wird an der oberen Längsseite der neuen Gardine festgenäht und zwar auf der linken Stoffseite – also die Seite, die später in Richtung Fensterscheibe zeigen wird. Schlage dazu die versäuberte Nahzugabe um und lege das Gardinenband bündig darüber. Den Anfang und das Ende des Gardinenbandes schlägst du jeweils 1 Zentimeter ein. Jetzt nähst du es komplett fest. Da mein Gardinenband sehr breit ist, nähe ich es zusätzlich auch an der anderen Seite einmal fest.

Das Gardinenband wird an der oberen Kante festgenäht.
Das Gardinenband wird an der oberen Kante festgenäht. © Fritz Berger

Gardinenhaken einsetzen

Damit die Falten gleichmäßig fallen, müssen die Abstände zwischen den Haken gleich sein.
Damit die Falten gleichmäßig fallen, müssen die Abstände zwischen den Haken gleich sein. © Fritz Berger

Ich nutze für die neue Gardine die bereits vorhandenen Gardinenhaken. Das ist günstiger und erleichtert mir die Arbeit. Möchtest du neue Gardinenhaken kaufen, solltest du darauf achten, dass sie in die Aufnahme an der Gardinenstange passen.

Du musst also ausmessen, in welchem Abstand die Haken eingesetzt werden müssen, damit die Gardine gleichmäßig Falten wirft: bei mir sind das jeweils 15 Zentimeter.


Die fertige Gardine

So sieht meine fertige Gardine im Wohnmobil aus. Möchtest du mehr oder weniger Falten in der Gardine, kannst du sie natürlich beliebig größer oder kleiner nähen oder das Band mehr oder weniger stark raffen.

Die fertige Gardine im Wohnmobil
Die fertige Gardine im Wohnmobil © Fritz Berger

Im direkten Vergleich wird sichtbar, dass die neuen Gardinen weißer sind und mehr Licht ins Wohnmobil lassen.

Links die neue und rechts die alte Gardine.
Links die neue und rechts die alte Gardine. © Fritz Berger

Fazit: einfaches DIY-Projekt

Dank der neuen Gardinen wirkt der Innenraum des Wohnmobils heller und freundlicher. Das Tolle an Selbstgenähtem ist, dass du es individuell gestalten kannst. Die Wahl der Stoffe bleibt dir überlassen und auch bei der Größe oder der Verzierung deiner Werke sind dir keine Grenzen gesetzt. Viel Spaß!