Wie funktionieren Solarzellen überhaupt?

Ganz gleich, ob es sich um ein großes Solarmodul auf dem Hausdach, eine Solaranlage auf dem Wohnmobil, oder ein kleines tragbares Modell handelt - das Funktionsprinzip ist immer dasselbe. Sonnenenergie wird in Strom umgewandelt. Scheint die Sonne, treffen die Sonnenstrahlen auf das Modul. Dabei werden positive und negative Ladungsträger freigesetzt. Zwischen den Polen entsteht Spannung, die in Strom umgewandelt und über ein Kabel - meist mit 12 oder auch 24 Volt - zu einer Versorgungsbatterie weitergeleitet wird.

Solaranlagen zum Campen bestehen meist aus zwei Komponenten, einem Modul und einem Laderegler, der vor deine Bordbatterie geschaltet wird. So lädt Sonnenkraft deine Batterien auf und du kannst elektrische 12-Volt-Geräte in deinem Campingfahrzeug länger betreiben. Verwendest du zusätzlich einen Wechselrichter, kannst du auch haushaltsübliche Geräte mit 230-Volt-Spannung betreiben. 

Der Laderegler prüft kontinuierlich den Füllstand der Batterie. Solange sie noch nicht voll aufgeladen ist, wird die Batterie mit Sonnenkraft weitergeladen. Ist die Batterie vollständig geladen, verhindert der Laderegler eine Überladung.


Arten von Solaranlagen für Campingfahrzeuge

Für Campinganlagen werden meist Dünnschichtsolarmodule oder kristalline Module eingesetzt. Am effektivsten sind monokristalline Module.

Dünnschichtmodule: Diese Solaranlagen gibt es als Kupfer-Indium-Diselenid-Module (CIS) oder als Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid-Module (CIGS). Diese Solarzellen haben einen besonders flachen Aufbau und können perfekt als mobile Solaranlagen verwendet werden. Manche Module sind sogar biegsam und werden auf gewölbten Oberflächen wie Alkoven verwendet. Ein weiterer Vorteil von CIS-Solarpanels besteht darin, dass sie auch bei schlechtem Licht Strom produzieren können. Dafür benötigst du bei gleicher Leistung aber eine deutlich größere Fläche.

Kristalline Solarmodule: Für diese Solaranlagen wird Silizium verwendet. Der Vorteil dieser Solarpanels besteht in der höheren Leistung. Allerdings sind die Module höher und benötigen in der Regel einen zusätzlichen Träger.


Welche Art von Solaranlage eignet sich wann?

Welches Solarmodul du verwendest, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Strombedarf: Welche Batterie und welche Geräte möchtest du mit Strom versorgen?
  • Reisezeit: Wie stark ist die Sonneneinstrahlung bzw. wie viele Sonnenstunden gibt es am Reiseziel pro Tag?
  • Art der Montage: Ist ausreichend Platz auf dem Dach für ein Solarmodul vorhanden?

Für den mobilen Einsatz eignet sich meist ein monokristallines Dünnschicht-Modul (CIS) besser. Durch die höhere Energieaufnahme sind diese Module auch dann empfehlenswert, wenn zu erwarten ist, dass die Sonne an deinem Reiseziel nicht so intensiv scheint oder du eher in Wäldern unterwegs bist.

Mobile Solaranlagen eignen sich auch beim Zelten. Du kannst das faltbare Modul entweder direkt an der Außenhüllte deines Zeltes befestigen oder du stellst es auf eine sonnige Fläche neben dein Zelt.

Hier findest du mehr Informationen zu mobilen Solaranlagen.

Fritz Berger Smart-Travel-Faltsolarmodul 120 W
Fritz Berger Smart-Travel-Faltsolarmodul 120 W © Fritz Berger
Berger Smart-Travel-Solarmodul 120 W
Berger Smart-Travel-Solarmodul 120 W © Fritz Berger

Setzt du allerdings auf eine dauerhafte Solar-Lösung für dein Reisefahrzeug, bietet sich die Festinstallation von monokristallinen Modulen auf Silizium-Basis an. Diese haben den deutlichen Vorteil, dass sie weniger Fläche erfordern und leistungsstärker sind.

Hier findest du Camping-Solaranlagen im Berger Onlineshop.


Welche Leistung sollte meine Solaranlage liefern?

Wenn du dich nach Solaranlagen fürs Wohnmobil umschaust, wirst du bei den Leistungsangaben meist die Einheit Watt Peak (Wp) finden. Dabei handelt es sich um die elektrische Leistung, die eine Solaranlage unter standardisierten Testbedingungen erbringt. Die Einheit Wp ist gut geeignet, um die Leistung unterschiedlicher Module zu vergleichen.

Je nach Ausführung leistet ein einzelnes Solarmodul zwischen 50 und 180 Wp. Wie viele Solarmodule du benötigst, hängt von deinem Strombedarf und von der Sonnenintensität deines Reiseziels ab. Darüber hinaus spielt die Speicherkapazität der Aufbaubatterie eine Rolle. Denn sie speichert den produzierten Strom und stellt ihn für deine Elektrogeräte zur Verfügung.

Um die Leistung der Solaranlage zu ermitteln, benötigst du deinen Tagesstrombedarf. Schreibe dafür alle elektrischen Geräte und Lampen auf, die du im Wohnwagen oder Wohnmobil verwenden möchtest. Notiere dann außerdem, wie lange das jeweilige Geräte im Durchschnitt jeden Tag in Betrieb ist. Auf der Basis dieser Berechnung passt du dann die Leistung deiner Solarzellen an. Campst du vorwiegend im Winter, solltest du die Berechnung großzügiger durchführen, da in der kalten Jahreszeit erwartungsgemäß mehr Strom benötigt wird. 

Die Tagesleistung eines Moduls ist in Wh angegeben. Meist ist dieser Wert das Vierfache der Leitungsangabe in W. Mit einer Solaranlage mit 800 Wh kannst du somit eine normale Kaffeemaschine mit 600 W eine Stunde ununterbrochen benutzen und hättest danach sogar noch 200 W zur Verfügung. Eine Kopmpressor-Klimaanlage wirst du mit einer Solaranlage nicht betreiben können. Die Leistung der Solaranlage reicht höchstens für den Betrieb einer leistungsarmen Verdunster-Klimaanlage. 


Worauf muss ich bei der Montage der Solaranlage achten?

Solarmodul auf dem Fahrzeugdach
Solarmodul auf dem Fahrzeugdach © Fritz Berger

Wenn du Solarmodule auf dem Dach deines Wohnwagens oder Reisemobils montierst, verwendest du am besten entsprechende Halterungen des Herstellers, die oft im Lieferumfang enthalten oder sogar bereits am Rahmen vormontiert sind. Sie stellen sicher, dass das Modul im Betrieb ausreichend hinterlüftet ist. So sollte immer ein kleiner Spalt zwischen Modul und Dach sein, damit Wärme abströmen kann und sich nicht anstaut, denn Wärme bedeutet immer auch Leistungsverlust.

Achte außerdem darauf, dass

  • die Stelle auf dem Dach möglichst schattenfrei ist und nichts über dem Modul montiert ist.
  • die Halterung für Vibrationen beim Fahren ausgelegt ist.
  • die Verkabelung ausreichend dick ist.
  • das Kabel wetterfest in den Innenraum des Wohnwagens oder Wohnmobils führt. (Dachdurchführung verwenden!)
  • Solarmodul und Batterie aufeinander abgestimmt sind.
  • die Kabel an einer sinnigen Stelle im Inneren des Fahrzeuges ankommen (z. B. im Kleiderschrank).
  • der verwendete Kleber noch haltbar ist.

Manchmal kann es aus Platzgründen übrigens auch sinnvoll sein, zwei Module mit je 90 Wp Leistung anstelle eines 180 Wp-Moduls zu installieren.

Der Aufbau ist in der Regel einfach zu erledigen und lässt sich mit Hilfe der Bedienungsanleitung schnell umsetzen.

Beachte unbedingt die Herstellerangaben zu Batterieleistung und Verkabelung.


Kosten einer Solaranlage fürs Wohnmobil

Wie teuer deine Solaranlage wird, hängt maßgeblich davon ab, wie viel Leistung sie hat und, ob es sich um eine mobile Anlage oder eine fest installierte Solaranlage handelt. Auch die Art der verwendeten Kristalle und die Verarbeitung spielen eine Rolle bei dem Preis..

Komplettsets für den Einbau einer festen, kristallinen Solaranlage für Wohnmobil oder Wohnwagen gibt es schon ab rund 400 Euro. Eine leistungsstarke mobile Solaranlage gibt es ebenfalls schon ab rund 400 Euro.

Camping-Solaranlagen findest du hier im Berger Onlineshop.


Fazit: kostenloser Sonnenstrom für jede Form des Campens

Solaranlagen für Wohnmobil oder Wohnwagen bieten dir mehr Unabhängigkeit von Stromanschlüssen. Auch Laien können eine Solaranlage mit vergleichsweise wenigen Handgriffen montieren. Wichtig ist, dass du die Solarpanels an deinen Bedarf und an die Stromspeicherkapazitäten anpasst.