Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung. Zugegeben, der Spruch ist abgedroschen, gilt aber uneingeschränkt fürs Wintercampen. Kälte, Schnee und Eis stellen besondere Anforderungen an uns Camper. Aber mit einem wintertauglichen Wohnwagen oder Wohnmobil macht Wintercamping richtig Spaß. Und zu zweit im kuscheligen Campingmobil ist es besonders schön.
Und vor allem beim Wintersport hat das Campingfahrzeug gegenüber einem Hotel klare Vorteile: die Ski stellt man im Vorzelt unter und ins mobile Wohnzimmer ist es von dort nicht mehr weit. An manchen Campingplätzen führt die Langlaufloipe sogar direkt an den Parzellen vorbei.
Komfortabel darf es sein
Ein komfortabler Campingplatz ist die Basis für erholsamen Winterurlaub. Auch wenn ich im Sommer eher schlichte und naturnahe Plätze bevorzuge, darf im Winter ruhig ein Sternchen mehr über der Einfahrt hängen. Das wintertaugliche Domizil sollte unbedingt geschlossene Sanitäranlagen und einen Trockenraum bieten. Gibt es auf dem Campingplatz sogar eine Sauna, steht dem Wintervergnügen nichts mehr im Wege.
Gadgets gegen Gas-Frust
Gegen leere Gasflaschen habe ich längst ein wirksames Mittel gefunden. Als Technikfan bin ich von digitalen Füllstandsanzeigen vollkommen begeistert. Sobald der Gasvorrat kritisch wird, schlägt mein Smartphone Alarm. Und ich habe ausreichend Zeit, um die Gasflaschen zu tauschen.
Dass beim ersten Campingurlaub im Schnee jeder einmal flucht, möchte ich nicht verschweigen. Aber mit etwas Übung und der richtigen Technik weicht der anfängliche Frust bald purer Campinglust. Das Gefühl, mitten in der Winterlandschaft zu wohnen, entschädigt für den Kampf mit vereisten Vorzeltstangen.
Campen im Winter. Brrrrr. Es ist kalt, nass und die meiste Zeit verbringe ich doch lieber drinnen im Warmen. Doch als Mutter von drei Kindern ist der Gedanke „es sich im Wohnwagen gemütlich machen“ eine Wunschvorstellung. Das geht vielleicht für eine kurze Zeit, aber dann trifft einen der Lagerkoller schneller als gedacht, denn der Platz im Wohnwagen ist begrenzt.
Auch wenn man es sich im Camper gemütlich machen könnte, ist der Weg zum Waschhaus und die Ver- und Entsorgung unumgänglich. Ob es regnet oder schneit, kümmern muss man sich beim Camping eben.
Platznot im Familienurlaub
Meine Urlaubstage genieße ich daher am liebsten bei bestem Sommerwetter und leichter Kleidung im Gepäck. Ganz im Gegenteil zum Wintercamping: Bei einer fünfköpfigen Familie sind die Gepäckfächer mit warmen Winteraccessoires schnell gefüllt. Noch dazukommt: Wohin mit nasser Kleidung nach einem Schneegestöber? Das Vorzelt kann man zwar wunderbar als Garderobe und Schlittenplatz nutzen, aber dann fällt natürlich der zusätzliche Aufenthaltsraum weg.
Insgesamt ist Wintercamping zu teuer. Schneeketten, Winterreifen und schneetaugliches Vorzelt müssen zusätzlich angeschafft werden und die Stellplätze mit Wintersport-Ausstattung sind kostspieliger.
Wintercamping ist Arbeit
Ein ungeschriebenes Gesetz besagt auch, dass immer nachts die Gasflasche leer wird und man frierend, im Halbschlaf, die Flasche tauschen muss. Nicht wirklich komfortabel sind auch das ständige Schneeräumen und die Sorge, dass Flüssigkeiten einfrieren. Wintercamping bedeutet für mich mehr Vorbereitung und mehr Aufwand nach dem Urlaub, schließlich muss alles wieder trocken verstaut werden. Im Winter bleibe ich lieber zuhause und träume schon mal vom nächsten Urlaub am Meer.