Das musst du über die Winterreifenpflicht wissen
Du kennst sicher die Empfehlung, von Oktober bis Ostern Winterreifen aufzuziehen. Das gilt natürlich auch für Wohnmobile. Denn gerade diese Fahrzeuge können durch eine schlechte Bereifung im Winter schnell zu einer Gefahr werden. Rein rechtlich gesehen ist die Pflicht für Winterreifen in Deutschland allerdings situativ. Das heißt, dass du in jeder Situation selbst entscheiden musst, ob du für die Fahrt Winterreifen benötigst oder nicht.
Hier erfährst du mehr über die Winterreifenpflicht in Deutschland.
Wenn du andere Länder bereisen möchtest, können die Regeln wieder ganz anders aussehen. Beispielsweise gilt in Frankreich zwischen dem 01. November und dem 31. März eine Winterreifenpflicht für Bergregionen (Alpen, Pyrenäen, Vogesen, Jura- und Zentralmassiv und auf Korsika). Bestenfalls informierst du dich vorher über die Gesetze in deinem Reiseland.
Hier kannst du dich über die Winterreifenpflicht im europäischen Ausland informieren.
Außerdem gibt es in manchen Regionen auch die Pflicht zum Anlegen von Schneeketten.
Hier erfährst du mehr über die Schneekettenpflicht im In- und Ausland.
Winterreifen für Wohnmobile kaufen
Beim Kauf deiner neuen Winterreifen solltest du besonderen Wert auf die folgenden Kriterien legen, die auch bei Reifentests regelmäßig überprüft werden:
- Grip bei trockenen, nassen und eisigen Straßenverhältnissen
- Handling in Kurven bei Nässe
- Bremswege
- Verhalten bei Aquaplaning
Schau die Testberichte zu den Reifen an. Dabei erfährst du mehr über das Fahrverhalten. Außerdem kann auch eine Beratung beim Händler nicht schaden.
Die passenden Reifengrößen sowie Last- und Geschwindigkeitsindex findest du im Fahrzeugschein deines Wohnmobils. Mit diesen Angaben kannst du deine neuen Winterreifen bestellen. Wenn die Reifen die Kennung CP (=Camping) aufweisen, bist du auf der sicheren Seite. Hierbei handelt es sich um verstärkte Reifen, die bei mit höherem Luftdruck gefahren werden können.
Nach sechs Jahren solltest du deine Wohnmobil-Reifen spätestens austauschen, auch wenn sie noch nicht abgefahren sind.
Gemäß der StVZO gelten seit 2017 nur Reifen als wintertauglich, die das Alpin-Symbol haben. Sie wurden speziell getestet.
Welche Kosten musst du für Wohnmobil-Winterreifen kalkulieren?
Es kommt natürlich immer darauf an, welche Marke du bevorzugst und, welches Budget dir beim Kauf der Winterreifen zur Verfügung steht. Im Allgemeinen kannst du aber ungefähr 800 bis 1.000 Euro für vier Reifen mit Stahlfelgen einplanen. Hinzu kommen dann natürlich noch die Kosten für den Reifewechsel mit rund 80 Euro sowie eventuell die Kosten für die Einlagerung.
Sind Alljahresreifen eine Alternative zu Winterreifen?
Eventuell sind Ganzjahresreifen eine gute Alternative für dich. Ausschlaggebend dabei sind aber die gewünschten Reiseziele, die du mit deinem Wohnmobil im Winter ansteuern willst. Wenn du in Skigebieten unterwegs sein möchtest, wo du mit viel Eis und Schnee rechnen musst, empfehle ich ganz klar Winterreifen. Sie sorgen für ein besseres Handling und kürzere Bremswege. In wärmeren Gebieten eignen sich durchaus auch Ganzjahresreifen. Du kannst mit Ganzjahresreifen Kosten sparen, da du sie nicht einlagern oder wechseln musst. Allerdings musst du mit einem schnelleren Verschleiß rechnen.
Ganzjahresreifen, die die „M+S“-Kennzeichnung (steht für Matsch und Schnee) tragen, aber kein Schneesymbol haben, dürfen noch bis zum 30. September 2024 genutzt werden, wenn sie vor 2018 hergestellt worden sind. Danach dürfen keine Allwetterreifen ohne Alpine-Symbol mehr gefahren werden.
Fazit: Gute Winterreifen sind sicherheitsrelevant
Möchtest du mit deinem Wohnmobil zum Wintercamping starten, stelle sicher, dass du die richtigen Reifen aufgezogen hast. Gerade im Hochgebirge und bei viel Schnee kann dein Trip sonst zu einer gefährlichen Angelegenheit werden.
