Winterzelte gehören zu den Ganzjahresvorzelten

Winterzelte sind vor allem für die Nutzung im Schnee geeignet. Winterzelte sind Teilzelte, die nicht zwingend den Wohnraum erweitern, sondern eher als Kälteschleuse zwischen Innenraum und Außenwelt dienen. Darüber hinaus kannst du in deinem Wintervorzelt deine Wintersportausrüstung lagern und deine Schneekleidung trocken und geschützt abstellen.

Ein Wintervorzelt mit einer kleinen Grundfläche heizt sich schneller auf und dank eines geneigten Daches kann der Schnee einfach herunterrutschen.
Ein Wintervorzelt mit einer kleinen Grundfläche heizt sich schneller auf und dank eines geneigten Daches kann der Schnee einfach herunterrutschen. © dwt-Zelte

Typische Eigenschaften eines Wintervorzeltes 

Material und Aufbau eines Wintervorzeltes

Ein Sommerzelt unterscheidet sich charakteristisch von einem Winterzelt, denn ein Wintervorzelt beseht aus PVC. Dieses Material ist robust, aber auch schwerer als Polyestergewebe bei Sommerzelten. Durch die Beschichtung ist es wasserdicht und optimal bei Schnee, Eis und Schmelzwasser zu nutzen. Ebenso ist das Zelt besser isoliert.

Vorzelte, die in der Winterlandschaft aufgebaut werden, müssen nicht groß sein. Tendenziell wärmen sich kleinere Räume schneller auf, als Große. Daher bietet dir ein kleines Zelt, das du mit einem Gasofen beheizen kannst, perfekte Vorzeltromantik. Zudem dient dir das Vorzelt als Abstell- und Garderobenraum und hält die Kälte vor der Türe. So kannst du dir im Trockenen deine Schneekleidung anziehen und Schlitten, sowie Skier abstellen.

Für ein angenehmes Öffnen der Wohnwagentür und eine optimale Nutzung der Abstellfläche bieten sich Zelte mit einer Tiefe von mindestens zwei Metern an.

Eine kleinere Dachfläche bietet ebenso mehr Stabilität bei Schneefall, als ein Zelt mit Volleinzug über die gesamte Wohnwagengenbreite.

Das geneigte Dach eines Wintervorzeltes wirkt wie eine Rutschbahn für Schnee und Eis. So musst du das Dach weniger oft abkehren und entlastest das Zeltgestänge. Sehr praktisch erweisen sich Dächer, die einen Knick in der Dachfläche haben. Dadurch lässt sich die Wohnwagentür einfach öffnen und schließen, ohne am Dachhimmel zu wetzen.

Andruckstange dwt CORTINA II
Andruckstange dwt CORTINA II © dwt

Bei warmen Temperaturen weniger relevant ist das Abhalten von Zugluft. Durch die gut isolierende Zelthaut bleibt die Kälte im Winterzelt draußen, solange die Verbindungsschlitze zwischen Zelt und Wohnwagen verschlossen sind. Hier sorgen Schaumstoffpolster und Andruckstangen für Abhilfe. Idealerweise verfügt das Zeltgestänge über gebogene Andruckstangen, die sich unter Schneelast gegen die Wohnwagenwand drücken und so die Wärme im Inneren lassen.


Weitere Ausstattungsmerkmale 

Ein Dachhimmel im Wintervorzelt sorgt dafür, dass kein Kondenswasser von der Decke tropft.
Ein Dachhimmel im Wintervorzelt sorgt dafür, dass kein Kondenswasser von der Decke tropft. © Kampa Dometic

Die beschichtete Zeltwand aus PVC ist zwar undurchdringlich, folglich bildet sich aber mehr Kondenswasser. Hier sind atmungsaktive Sommermodelle klar im Vorteil. Regelmäßiges Stoßlüften und eine luftundurchlässige Bodenplane kompensiert die Bildung von Schwitzwasser. Viele Modelle verfügen außerdem über einen Dachhimmel, der von der Decke tropfendes Wasser auffängt und zusätzlich das Dach isoliert.

dwt CORTINA II in blau mit zwei Eingangstüren
dwt CORTINA II in blau mit zwei Eingangstüren © dwt

Solltest du über Nacht eingeschneit werden, sind zwei Eingangstüren ein Gewinn, denn so kannst du den „freien“ Ausgang zum Herausgehen wählen.

Weitere sinnvolle Merkmale sind verdeckte Reißverschlüsse, die vor Wettereinflüssen besser geschützt sind, und ein breiter Erdstreifen am unteren Ende der Zeltplane. 
Besonders bei gefrorenem Boden, wenn Heringe sich nur schwer einschlagen lassen, kannst du Schnee zum Sichern deines Zeltes wählen. Hierbei legst du Schnee oder auch andere Gewichte auf den äußeren Erdstreifen.


Bei manchen Herstellern sind ein stabileres Gestänge, Dachhimmel oder eine isolierende Bodenplane nicht im Vorzeltpreis inbegriffen, sondern nur als Zubehör erhältlich.


Eignet sich ein Luftvorzelt als Wintervorzelt?

Aufblasbares Wintervorzelt von Kampa Dometic
Aufblasbares Wintervorzelt von Kampa Dometic © Kampa Dometic

Ja und Nein. Hier gehen die Meinungen der Zelthersteller auseinander. DWT schreibt auf seiner Website, dass Luftvorzelte mit ihren Materialien winterlichen Witterungen nicht standhalten. So bietet DWT auch keine Luftvorzelte für die Ganzjahresverwendung an.

Anders sieht es die Firma Kampa/Dometic. Mit zusätzlicher Gestänge Verstärkung und PVC Außenhaut haben sie ein Luftvorzelt auf den Markt gebracht, dass auch Winterwetter tauglich ist: Kampa/ Dometic Winter Air aus PVC. (Ist auch für Wohnmobile geeignet). Das All-Season Zelt punktet mit extrem robustem Weathershield™ PVC-Material und Schneestützlaststangen für den Einsatz im Schnee, Sturmgurte und Tarzan-Heringe – ideal für den Aufbau unter rauen Bedingungen.

Es gibt also durchaus Luftvorzelte die auch für das Wintercamping geeignet sind, hier lohnt sich ein Vergleich unter den Herstellern und das genaue Lesen der Ausstattungsmerkmale.


Kann ich das Wintervorzelt auch für die warmen Tage im Jahr nutzen?

Natürlich kannst du das Wintervorzelt auch für andere Reisen im Jahr nutzen.
Zwar ist das Raumklima durch die Sonneneinstrahlung ein anderes, weil das Material nicht luftdurchlässig ist, aber anstatt ein zusätzliches Sommervorzelt zu besitzen, gibt es eine kostengünstige Methode: Lüften.

Alternativen zum Sommer- und Wintervorzelt

Ein Gegenvorschlag zum Besitz von zwei  Vorzelten ist der Besitz von nur einem Ganzjahresvorzelt, das sich genauso gut für den Wintergebrauch anbietet. Hier ist das Dach zwar nicht flach abfallend, dadurch fällt mehr Schneeräumen an, aber mit verstärkenden Zusatzstangen und Abspannmaterial solltest du auch mit diesem Zelt gut durch den Winter kommen. Wie oben beschrieben, empfiehlt sich diese Zeltart aber nur für den standorttreuen Gebrauch.

Thule Panorama 6200/6300 Markisen-Vorzelt
Thule Panorama 6200/6300 Markisen-Vorzelt © Thule

 

Mancher Camper nutzt für die Sommermonate ein Tarp oder eine Markise. Mit Seitenwänden und Vorderwand lässt sich die Markise schnell in ein Markisenzelt verwandeln. So fällt der „richtige“ Zeltaufbau nur im Skiurlaub an.


Welche Hersteller bieten Wintervorzelte an?

Es gibt verschiedene Hersteller, die in ihrem Sortiment auch Wintervorzelte führen, u.a.:

  • Brand Pamir S und Rasant
  • Dorema 4 Jahreszeiten Zelte Davos, Oslo und Quattro
  • DWT Cortina II und Juwel III
  • Güsto
  • Hahn Wintervorzelt Linz
  • Herzog Zelte u.a. Zürich, Kaprun, Meran
  • Isabella Winter
  • Kampa Dometic Winter Air PVC 
  • Wigo Villach

Die Teilzelte gibt es schon ab 300 Euro. Die Topmodelle kosten je nach Größe rund 1.500 Euro. 
Hier findest du Wintervorzelte im Berger Onlineshop.


Fazit: Ein Wintervorzelt muss robust sein

Wenn du gerne im Winter zum Campen fährst, bietet dir ein Wintervorzelt einen Mehrwert an Urlaubsfeeling. Nicht nur Stauraum, sondern auch ein trockener Sitzplatz mit Blick in die verschneite Natur. Winterzelte sind robuster als Sommervorzelte, schließlich werden sie in den kalten Wintermonaten mehr strapaziert. Wenn du beim Kauf eines Wintervorzeltes auf eine gute Ausstattung achtest, solltest du lange Freude an deinem textilen Begleiter haben.