Hier geht es weiter mit Teil II des Reiseberichtes von Silke und Benjamin. Wir begleiten sie immer noch auf ihrer Route durch den Balkan bis nach Griechenland.

Hast du Teil I des Reiseberichtes verpasst, findest du ihn hier.

Diese Ziele haben Silke und Benjamin während des zweiten Teils ihrer Reise durch Albanien und Griechenland besucht.
Diese Ziele haben Silke und Benjamin während des zweiten Teils ihrer Reise durch Albanien und Griechenland besucht. © Fritz Berger

In den Weltkulturerbe-Städten Albaniens: Berat und Gjirokastra

Nach einer ruhigen Nacht bei Spille fuhren wir wieder zurück ins Landesinnere. Auf uns wartete die UNESCO Weltkulturerbe-Stadt Berat. Wir entschieden uns für den Riverside Campingplatz und wurden sehr freundlich auf dem äußerst sauberen und gepflegten Platz begrüßt. Von dort aus liefen wir in die Stadt. Berat ist auch bekannt als „Stadt der tausend Fenster“. 

Berat – die Stadt der tausend Fenster.
Berat – die Stadt der tausend Fenster. © Fritz Berger

Dank der osmanischen Architektur und der Vielzahl an Kulturen gehört die Stadt seit 2008 zum Weltkulturerbe. Hoch oben über der Stadt thront eine alte Festung. Auf dem Weg dorthin wurden wir von einem Gewitter überrascht und waren komplett nass. Zum Glück schien kurz darauf wieder die Sonne und wir trockneten sehr schnell. Der Ausblick von oben entschädigte für die Strapazen.

Der Blick von Berats Festung entschädigte für das Gewitter zuvor.
Der Blick von Berats Festung entschädigte für das Gewitter zuvor. © Fritz Berger

Nach unserem Tag in der Stadt zog es uns zurück in die Natur und wir wollten zum Osum-Canyon fahren. Seit einigen Jahren ist die Straße dorthin wohl durchgängig geteert und auch für Wohnmobile befahrbar. Allerdings gibt es dennoch viele Schlaglöcher und die Fahrt zum ersten Einblick in den Canyon zog sich ins Unendliche. Als wir endlich am Rande der etwa 80 Meter hohen Felswände der Schlucht standen, war die anstrengende Fahrt schnell vergessen und wir waren absolut beeindruckt. Wir fuhren verschiedene Aussichtspunkte an und genossen jedes Mal wieder den Einblick in den Canyon. Am Ende der Schlucht ist eine Weiterfahrt allerdings ausschließlich geländegängigen Fahrzeugen vorbehalten und wir durften die gesamte Strecke bis Berat wieder zurückfahren.

Der Osum Canyon ist bekannt für nahezu senkrecht abfallende Felswände.
Der Osum Canyon ist bekannt für nahezu senkrecht abfallende Felswände. © Fritz Berger

Am nächsten Tag sahen wir uns eine weitere Stadt an, die zum Weltkulturerbe gehört. Auch Gjirokastra hat eine schöne Innenstadt, osmanische Architektur und eine beeindruckende Festung. Mit einem Taxi fuhren wir die kopfsteingepflasterten Straßen hoch zur Burg und liefen durch die hübsche Altstadt wieder zurück zum Stellplatz.

Gjirokastra befindet sich im Süden Albaniens.
Gjirokastra befindet sich im Süden Albaniens. © Fritz Berger

Thermalquellen von Benje

Die Hitzewelle im August erreichte auch in Albanien ihren Höhepunkt. Doch wir ließen uns trotz 40°C Außentemperatur nicht davon abhalten, zu den heißen Quellen von Benje zu fahren. Hier erwarteten uns gleich mehrere Highlights: In kleinen Thermalbecken mit 30 °C warmem Wasser konnten die Kinder wunderbar planschen, im Hintergrund stand eine wunderschöne osmanische Steinbrücke und eine kleine Wanderung in den anschließenden Lengarica Canyon war nicht nur für die Kinder ein richtiges Abenteuer. Besonders viel Spaß hatte unsere Rasselbande auch dabei, sich mit Schlamm, der eine heilende Wirkung haben soll, einzureiben. Wir alle haben den Tag trotz Hitze sehr genossen und hatten viel Spaß.

Die osmanische Steinbrücke von Benje
Die osmanische Steinbrücke von Benje © Fritz Berger

Am Tag darauf wollten wir an die südalbanische Küste fahren. Die Fahrt durch die ursprüngliche Landschaft entlang von wilden, blauen Flüssen, schroffen Landschaften und wilden Bergen war wunderschön. In Ksamil erwartete uns türkisblaues Wasser, das zum Baden einlud. Allerdings war der Ort touristisch komplett überlaufen und wir konnten keinen Platz finden. Und so fuhren wir einen Tag früher als geplant über die griechische Grenze.

Albaniens Natur ist meist noch wild und unberührt.
Albaniens Natur ist meist noch wild und unberührt. © Fritz Berger

Montenegro und Albanien haben uns begeistert. Durch die vielfältige Landschaft, die gastfreundlichen Menschen und die interessante Kultur ist unsere Reise nach Griechenland nicht nur eine Anreise geworden. Wir haben jeden Tag genossen und werden auf jeden Fall noch einmal zurückkehren.

Über diese Brücke trauten wir uns nur zu Fuß. Dabei wäre offiziell eine Überfahrt mit bis zu 19 Tonnen möglich gewesen.
Über diese Brücke trauten wir uns nur zu Fuß. Dabei wäre offiziell eine Überfahrt mit bis zu 19 Tonnen möglich gewesen. © Fritz Berger

Nach einer spannenden Anreise über Kroatien, Montenegro und Albanien haben wir nach guten zwei Wochen Griechenland erreicht. Hauptsächlich wollten wir die Halbinsel Peloponnes entdecken.

Unterwegs in Griechenland
Unterwegs in Griechenland © Fritz Berger

Griechenland begrüßt uns mit einem traumhaften Stellplatz

Nachdem wir die Grenze problemlos und schnell passiert hatten, waren wir in Griechenland. Wir fuhren die Küste entlang und genossen die Aussicht, als wir an einem Strand einige Wohnmobile entdeckten und beschlossen, uns dazu zu stellen. Direkt am Strand, etwa zwei Meter vom Wasser entfernt, konnten wir unser Wohnmobil parken und baden gehen. Am Abend genossen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang. Da uns der Platz so gut gefiel, entschieden wir uns, eine weitere Nacht zu bleiben. Wir legten einen Badetag ein und genossen den Abend in einer Taverne am Hafen bei fangfrischem Fisch und Muscheln.

Gleich unser erster Platz war ein Volltreffer!
Gleich unser erster Platz war ein Volltreffer! © Fritz Berger

Parga – Griechenland wie aus dem Bilderbuch

Nach genügend Erholung zog es uns dann doch weiter in den Süden, schließlich wollten wir etwas vom Land sehen. Wir fuhren ohne Plan los und hielten spontan in Parga an. Der Ort mit dem unglaublich blauen Meer, den pastellfarbenen Häusern und der alten venezianischen Festung gefiel uns auf Anhieb. Wir stärkten uns mit Pita Gyros und gingen eine Runde schwimmen, bevor wir immer weiter die Küste entlangfuhren.

Blick von der Festung Pargas auf den Ort
Blick von der Festung Pargas auf den Ort © Fritz Berger

Schließlich landeten wir auf dem Stellplatz einer Taverne bei Alizia und bekamen den schönsten Platz zugewiesen. Auf einem Plateau über dem Meer waren wir nahezu umgeben von Wasser. Aber nicht nur unser Stellplatz war wunderschön, auch die beiden dazugehörigen Strände beeindruckten mit klarem Wasser und feinem Sandstrand. Wir hatten viel Spaß beim Schwimmen und Schnorcheln.

Dieser Traumstand gehört zur Taverne in Alizia.
Dieser Traumstand gehört zur Taverne in Alizia. © Fritz Berger

Die abwechslungsreiche Halbinsel Peloponnes

Am nächsten Tag wollten wir auf die Halbinsel Peloponnes fahren. Die Halbinsel hat grob die Form einer Hand mit vier Fingern und ist nur über eine Brücke am Kanal von Korinth und eine Brücke bei Patras mit dem Festland verbunden. Für 21 Euro überquerten wir die Brücke nach Patras und gingen in der Stadt essen und einkaufen. Auf dem Weg zum Campingplatz Ionion Beach landeten wir aufgrund des Navis auf einer engen Sandpiste. Mit einigen Kratzern mehr endete unser Tag im Pool des Luxusplatzes, sehr zu Freude der Kinder.

Die Kinder freuten sich über den Pool des Campingplatzes.
Die Kinder freuten sich über den Pool des Campingplatzes. © Fritz Berger

Zurück in die Antike

Unser Ziel für den Tag darauf ist sehr berühmt. Wir parkten unser Wohnmobil auf dem Busparkplatz und liefen zur Ausgrabungsstätte von Olympia. Zunächst besuchten wir das Archäologische Museum und haben damit das Interesse der Kinder an der griechischen Mythologie geweckt. In der Ausgrabungsstätte konnten sie schließlich ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Zwischen alten griechischen Säulen wurden Götterkämpfe ausgefochten und ein kurzer Sprint im antiken Stadion hingelegt.

An dieser Stelle wird alle vier Jahre das olympische Feuer entzündet.
An dieser Stelle wird alle vier Jahre das olympische Feuer entzündet. © Fritz Berger

Frisch geschlüpft

Die Nacht verbrachten wir auf dem Parkplatz des Elea Beach und hatten dort ein ganz besonderes Erlebnis. Als wir abends nochmal kurz zum Schwimmen Richtung Wasser liefen, sahen wir schon von weitem, dass sich einige Personen versammelt hatten. Wir stießen dazu und durften zusehen, wie freiwillige Helfer der Archelon-Organisation die bereits verlassenen Nester der hier nistenden Caretta Caretta Schildkröten öffneten. Dabei fanden sie vereinzelte Schildkröten, die noch nicht geschlüpft waren und halfen ihnen ans Tageslicht. Gemeinsam schaufelten wir einen Graben zum Meer und spendeten der frisch geschlüpften Schildkröte Schatten auf ihrem Weg zum Wasser.

Die ersten Schritte ins Meer
Die ersten Schritte ins Meer © Fritz Berger

Unechte Karett-Schildkröten nisten an vielen Stränden in Griechenland und sind streng geschützt. Sie schlüpfen in der Regel nachts und müssen den Weg zum Meer unbedingt allein schaffen, um ihre Muskulatur zu stärken. Sie orientieren sich an den Sternen, um den Weg zu finden, weshalb man nicht mit Taschenlampen am Strand leuchten sollte. Wir beobachteten gemeinsam das unglaubliche Spektakel und freuten uns, als die kleine Schildkröte ihren Weg ins Wasser geschafft hatte.


Auf dem ersten „Finger“ der Peloponnes

Am nächsten Tag fuhren wir weiter in den ersten Finger der Halbinsel Peloponnes. Hier schauten wir uns die venezianische Festung in Methoni an. Diese zählt zu den bedeutendsten Festungen von Peloponnes und wurde um 1200 von den Venezianern errichtet. Vor allem die Kinder hatten viel Spaß beim Erkunden der Burg. Auch der vorgelagerte Wehrturm, der sogenannte Bourtzi, gefiel uns sehr gut.

In der venezianischen Festung von Methoni gibt es viel zu entdecken.
In der venezianischen Festung von Methoni gibt es viel zu entdecken. © Fritz Berger

Am Abend wollten wir auf einem Campingplatz im Nachbarort Finikounda übernachten und hatten das erste Mal Pech bei der Suche. Nach drei vollen Plätzen gaben wir auf und übernachteten auf einem Parkplatz direkt am Strand von Kalamata. Die Stadt ist vor allem für Oliven bekannten. Die geschmackvollen und dickfleischigen Oliven wachsen rund um die griechische Hafenstadt. Wir wollten diese direkt vor Ort probieren und besuchten die Stadt am nächsten Tag. In der großen Markthalle wurden wir fündig.

In Markthallen und am Straßenrand gibt es das frischeste Obst und Gemüse.
In Markthallen und am Straßenrand gibt es das frischeste Obst und Gemüse. © Fritz Berger

Wir deckten uns mit Obst, Oliven und Olivenöl ein, schlenderten anschließend durch die Stadt und aßen die weltbesten Pita Souvlaki in einer kleinen Gasse bei Souvlakia Panagiotis. Übernachtet haben wir in der Nähe auf einem Parkplatz in einem kleinen Eukalyptus-Wald direkt am Strand.

Pita Gyros ist ein beliebter Snack in Griechenland.
Pita Gyros ist ein beliebter Snack in Griechenland. © Fritz Berger

Freue dich jetzt schon auf Teil III des Reiseberichtes von Silke und Benjamin. Dann nehmen sie uns mit auf ihrer Route auf der Peloponnes, Richtung Nordgriechenland und über Albanien und Bosnien-Herzegowina wieder nach Deutschland.

Hier findest du Teil III des Reiseberichtes. Viel Spaß beim Weiterlesen!