Kosten für die Anfahrt

Dieser Punkt lässt sich schwer beziffern. Schließlich hängen Spritkosten und Maut maßgeblich von der Entfernung des Urlaubsziels ab. Im europäischen Vergleich bewegt sich der Preis pro Liter Diesel zwischen 1,62 Euro in Schweden und 1,03 Euro in Bulgarien, durchschnittlich beträgt der Preis 1,31 Euro in Europa.


Dieselpreise in den wichtigsten europäischen Urlaubsländern

Österreich1,20 Euro
Spanien1,23 Euro
Griechenland1,34 Euro
Kroatien1,36 Euro
Deutschland1,36 Euro
Dänemark1,39 Euro
Frankreich1,41 Euro
Portugal1,42 Euro
Niederlande1,44 Euro
Italien1,46 Euro
Schweden1,62 Euro

(Quelle: AvD/Stand 23. KW 2021).


Mautpflichtige Straßen in Europa

An der Mautstelle musst du für die Weiterfahrt bezahlen.
An der Mautstelle musst du für die Weiterfahrt bezahlen. © ASFINAG

Insgesamt 15 europäische Länder berechnen eine Mautgebühr auf Autobahnen und Schnellstraßen. Acht dieser Länder, darunter Italien und Frankreich, rechnen die Gebühren streckenbezogen ab. Das heißt, du ziehst am Beginn der Mautstrecke ein Ticket und bezahlst beim Verlassen der mautpflichtigen Straße für die gefahrenen Kilometer.

In den restlichen sieben Ländern besteht eine Vignettenpflicht – in Österreich umgangssprachlich auch Pickerl genannt. Die Vignette gilt für einen festgelegten Zeitraum (z.B. 10 Tage, 1 Monat oder 1 Jahr) und muss gut sichtbar an die Frontscheibe geklebt werden.

Eine ausführliche Erklärung der verschiedenen Mautsysteme findest du in diesem Beitrag.

Tipp: bei einem 14-tägigen Campingurlaub ist die Monatsvignette günstiger als zwei 10-Tages-Vignetten.


Kosten im europäischen Vergleich

Der Preis für eine Übernachtung auf dem Campingplatz wird von den Faktoren Lage, Angebot der Anlage und Saison beeinflusst. Und ähnlich wie bei Hotels auch, sind viele Campingplätze mit einer unterschiedlichen Anzahl an Sternen gekennzeichnet.


Camping in Deutschland ist besonders günstig

Der ADAC ermittelt regelmäßig Durchschnittspreise in den europäischen Campingländern. Im Vergleich ist Campingurlaub in Deutschland verhältnismäßig günstig. Mit 30,31 Euro beziffert der Verkehrsclub den Preis für eine Übernachtung. Am teuersten ist Campingurlaub in Italien mit 48,35 Euro pro Nacht.

Die Berechnung des ADAC berücksichtigt folgende Kostenpunkte:

  • Stellplatz für Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt + Auto (inkl. 3 Personen)
  • 5 kW Stromverbrauch
  • drei Mal warm duschen
  • gegebenenfalls Kurtaxe

Preis pro Übernachtung auf dem Campingplatz in Europa

Deutschland30,31 Euro
Schweden31,46 Euro
Österreich37,02 Euro
Frankreich38,54 Euro
Kroatien38,66 Euro
Niederlande39,75 Euro
Spanien40,42 Euro
Dänemark42,02 Euro
Schweiz44,90 Euro
Italien48,35 Euro

(Quelle: ADAC 2019)


Die günstigste Reisezeit

Die meisten Campingplätze unterscheiden in ihren Preislisten zwischen Haupt- und Nebensaison. Während der Ferienzeiten im Sommer ist die Übernachtung auf dem Campingplatz in der Regel am teuersten. In den Alpen, wo im Winter reger Skitourismus herrscht, erklären einige Campingplätze aber auch das ganze Jahr zur Hauptsaison.

Die Zeiträume für Haupt- und Nebensaison sind nicht einheitlich definiert. Daher kann die Nebensaison, je nach Campingplatz und Region, um einige Wochen versetzt beginnen.


Ausstattung und Lage des Campingplatzes

Ein Platz direkt am Wasser kostet meist Aufpreis.
Ein Platz direkt am Wasser kostet meist Aufpreis. © Pincamp

Wie oben erwähnt, hängt der Preis auch von Ausstattung und Lage des Campingplatzes ab. Ähnlich wie im Hotel, wo Zimmer mit Meerblick teurer sind als ein Fenster mit Blick in den Innenhof, beeinflusst die Lage des Standplatzes auch die Gebühr. Standplätze direkt am Wasser kosten meist Aufpreis.

Moderne Campingplätzte bieten oftmals zahlreiche Freizeit- und Sportaktivitäten. Fitnessstudio, Pool und Animation sollen die Urlaubsgäste bei Laune halten. Diese Aktivitäten kosten Geld. Daher solltest du dich vor der Buchung gut über die Angebote des Campingplatzes informieren und überlegen, ob du den Großteil der Leistungen auch nutzen möchtest. Falls nicht, findet sich vielleicht in der Nähe ein günstigerer Campingplatz, der ein weniger umfangreiches Freizeitangebot bietet.


Leistungen gegen Aufpreis vor Ort

Einige Services können aber auch bei Bedarf vor Ort gebucht werden. Der große Vorteil: du bezahlst nur die Leistungen, die du auch wirklich nutzt. Gegen Aufpreis bieten Campingplätze beispielsweise den Zugang zum Pool, Leih-Fahrräder, Bootsliegeplätze oder WLAN-Zugang.


Warme Duschen gegen Münzeinwurf

Inzwischen sind Duschen auf den allermeisten Campingplätzen bereits im Übernachtungspreis inbegriffen. Insbesondere im Mittelmeerraum gibt es aber teilweise noch Duschen mit Münzautomat. Für deren Nutzung benötigst du spezielle Jetons, in Italien gettone genannt. Nach dem Einwurf der Münze fließt das Wasser für einen bestimmten Zeitraum von etwa 3 bis 5 Minuten. Die Münzen erhältst du gegen Bezahlung an der Rezeption oder an einem Wechselautomaten. Das Jeton-System soll dazu anhalten, sparsam mit dem Duschwasser umzugehen. Daher ist es hauptsächlich in heißen Regionen verbreitet.


Stromkosten pauschal oder nach Verbrauch

Strom gibt es je nach Campingplatz gegen eine Pauschale oder der Verbrauch wird individuell abgerechnet. Frischwasser ist im Übernachtungspreis bereits inbegriffen.
Strom gibt es je nach Campingplatz gegen eine Pauschale oder der Verbrauch wird individuell abgerechnet. Frischwasser ist im Übernachtungspreis bereits inbegriffen. © Fritz Berger

Auch beim Strom gibt es unterschiedliche Abrechnungsmethoden. Während manche Campingplätze eine Tagespauschale erheben, rechnen andere Plätze nach tatsächlichem Verbrauch ab. In einigen Fällen kannst du auf Wunsch auch auf einen Stromanschluss verzichten – beispielsweise, wenn dein Campingfahrzeug mit Solaranlage und Wechselrichter ausgestattet ist. Auf Zeltwiesen ist oftmals kein Stromanschluss möglich.


Sonstige Nebenkosten

Einige Campingplätze weisen in der Preisliste Müllgebühren, Umweltabgabe oder Kurtaxe aus. Diese Kosten sind zwar gesondert aufgeführt, müssen aber aber in jedem Fall verpflichtend pro Tag bezahlt werden. Die Summen bewegen sich pro Position zwischen 1 und 3 Euro. Das macht mich mit der Zeit im Urlaubsbudget bemerkbar.

Hunde und andere Haustiere kosten auf dem Campingplatz extra.


Die besten Spartipps für den Campingurlaub im Überblick

Tanke mit System: die Spritkosten fallen in europäischen Ländern sehr unterschiedlich aus. Auf der Durchreise nach Italien kann ein zusätzlicher Tankstopp im günstigeren Österreich auch bei halbvollem Tank durchaus Sinn machen.

Nutze die Nebensaison: auf manchen Campingplätzen sinken die Übernachtungspreise schon im September. In Südeuropa ist diese Reisezeit sogar angenehmer, da die Temperaturen etwas gemäßigter sind. Campingkarten (Rabattkarten) helfen dir beim Sparen.

Kaufe auf dem Campingplatz nur das Nötigste: fast alle Campingplätze sind mit einem kleinen Shop ausgestattet. Dort erhältst du sowohl Lebensmittel und Getränke als auch Campingzubehör. Die Preise im Campingplatz-Supermarkt fallen in der Regel jedoch höher aus als in den umliegenden Geschäften.

Kleine Ausgaben fallen auch ins Gewicht: eine Kugel Eis hier, ein Souvenir da … das läppert sich. Setze eine Summe fest, die du für diverse Kleinigkeiten ausgeben möchtest. Das hilft, den Überblick zu behalten.


Fazit: Ausgaben planen ohne zu geizen

Die Kosten für einen Campingurlaub setzen sich aus vielen einzelnen Ausgaben zusammen. Das macht den direkten Vergleich mit einer Pauschalreise schwierig. Im Gegensatz zu einem All-Inclusive-Urlaub kannst du die Kosten beim Campen jedoch selbst stärker beeinflussen. Bei der Auswahl des Reiseziels bist du beim Campen flexibler und du kannst deinen Aufenthalt individueller gestalten.

Für einen 10-tägigen Campingurlaub mit zwei Personen in Deutschland kannst du rund 300 Euro für die Übernachtung auf dem Campingplatz einplanen. Hinzu kommen die Spritkosten für die Ankunft, die von der Entfernung zum Urlaubsziel und dem Verbrauch deines Wohnmobils oder Zugwagens abhängig sind. Die Ausgaben für Lebensmittel lassen sich nicht direkt ins Urlaubsbudget einrechnen, da du zuhause auch kochen müsstest. Plane jedoch zusätzliches Budget für Restaurantbesuche, Eis und Snacks ein. Dann erwartet dich nach der Rückkehr aus dem Campingurlaub keine böse Kreditkartenabrechnung.