Diese Stationen werden dir in dem Reisebericht vorgestellt.
Diese Stationen werden dir in dem Reisebericht vorgestellt. © Fritz Berger

Paris & die Region Île de France

Die knapp 850 Kilometer lange Strecke nach Paris wollten wir in zwei Etappen fahren und haben deswegen eine Zwischenübernachtung in Metz eingelegt. Metz liegt an gleich zwei Flüssen und bietet neben einer gotischen Kathedrale auch schöne Gassen. Es ist also wirklich einen Besuch wert, da wir aber erst gegen Mitternacht im Hotel ankamen, blieb dafür leider keine Zeit.

Eiffelturm, Seine und leckeres Essen

In Paris direkt wohnen über 2 Millionen Menschen, nimmt man die Vororte dazu, sind es sogar 11 Millionen. Zwar gibt es direkt in Paris einen Campingplatz, wir wollten aber abends die Ruhe außerhalb der Großstadt genießen. Deswegen haben wir einen Zeltplatz über homecamper gesucht und gefunden. Homecamper ist ein Portal, über das Stellplätze auf Privatgrund gebucht werden können. Wir verbachten somit die ersten vier Nächte unseres Urlaubes bei Alexandra und Hugo rund 50 Kilometer südlich von Paris.

Auf dem großen Grundstück hat unser Zelt ein schattiges Plätzchen gefunden.
Auf dem großen Grundstück hat unser Zelt ein schattiges Plätzchen gefunden. © Fritz Berger

Nach einer erholsamen ersten Nacht sind wir am ersten Urlaubstag in die Bahn gestiegen, die uns nach circa einer Stunde Fahrt direkt vor dem Eiffelturm absetzte. Zwar hätten wir die Strecke auch mit dem Auto fahren können, das hätte aber deutlich länger gedauert.

Blick auf dem Eiffelturm vom Marinemuseum aus.
Blick auf dem Eiffelturm vom Marinemuseum aus. © Fritz Berger

Der Eiffelturm ist das Wahrzeichen der französischen Stadt. Er wurde 1889 fertiggestellt und ist 330 Meter hoch. Er ist öffentlich zugänglich und bis auf die letzte Etage könnte man ihn komplett zu Fuß erklimmen. Alternativ kann man aber auch den Aufzug nehmen. Ganz oben befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man bei gutem Wetter rund 80 Kilometer weit sehen kann. Daneben gibt es ein exklusives Restaurant und eine Champagnerbar. Ebenfalls auf dieser Etage befindet sich das Arbeitszimmer des Erbauers, Gustave Eiffel. Es wurde restauriert und zeigt Wachsfiguren von Eiffel selbst, seiner Tochter und von Thomas Edison, der bei der Turmeröffnung präsent war. Es kann nicht betreten, aber durch eine Glasscheibe bewundert werden.

Blick vom Eiffelturm Richtung Seine.
Blick vom Eiffelturm Richtung Seine. © Fritz Berger

Kathedrale Notre-Dame de Paris

Ein paar Schritte weiter fanden wir ein Foodtruck-Festival, bei dem Speisen aus aller Welt angeboten wurden. Wir haben uns Paella und französische Galettes, eine Art herzhafte Crêpes, direkt am Ufer der Seine schmecken lassen. Mittags stiegen die Temperaturen auf rund 30 Grad Celsius und wir sind ein Stück mit dem Bus gefahren, um nicht die ganze Strecke zu unserem nächsten Ziel, der Kathedrale von Notre-Dame, laufen zu müssen. Mit dem Bau der Kathedrale wurde bereits im 12. Jahrhundert begonnen und sie ist vor allem aus Walt Disneys „Der Glöckner von Notre-Dame“ bekannt. Leider wurden große Teile der Kathedrale durch einen Großbrand im April 2019 zerstört. Die Restaurierung läuft noch und deswegen sind nur wenige Teile der Kathedrale zugänglich.

Die Bauarbeiten an Notre-Dame sind noch sichtbar.
Die Bauarbeiten an Notre-Dame sind noch sichtbar. © Fritz Berger

Sacré-Cœur de Montmartre

Auch am nächsten Tag sind wir mit dem Zug in die französische Hauptstadt gefahren. Dieses Mal wollten wir den nördlichen Teil der Stadt erkunden und fuhren in das Viertel Pigalle. Das Rotlichtviertel ist vor allem für sein vielseitiges Nachtleben bekannt, tagsüber ist davon allerdings nichts zu sehen. Nach einem kurzen Stopp vor dem Moulin Rouge haben wir uns an den langen Aufstieg zur Kirche Sacré-Cœur de Montmartre gemacht.

Durch kleine Gassen stiegen wir abseits aller Touristen zu Sacré-Cœur empor.
Durch kleine Gassen stiegen wir abseits aller Touristen zu Sacré-Cœur empor. © Fritz Berger

Durch die strahlend weiße Fassade und die einzigartige Lage hoch oben auf 237 Stufen ist Sacré-Cœur das Wahrzeichen des Montmartre-Viertels.

Sacré-Cœur liegt 130 Meter hoch.
Sacré-Cœur liegt 130 Meter hoch. © Fritz Berger

Mit dem Bau der Kirche wurde 1875 begonnen, 1923 wurde sie fertiggestellt. Die Kirche ist öffentlich zugänglich, aber ein kleiner Teil darf nur während des Gottesdienstes oder zum Gebet betreten werden. Der Blick von der Kuppel aus ist spektakulär. Bei gutem Wetter kann man von hier aus bis zu 40 Kilometer weit sehen. Montmartre ist als Künstler-Viertel von Paris bekannt. Direkt hinter der Kirche beginnen kleine Gässchen mit unzähligen Cafés. An jeder Straßenecke stehen Musiker und Maler und in den kleinen Läden kann man Handgefertigtes, wie Bilder, selbstgemachten Honig oder gestrickte Mützen, kaufen.

Der Blick von den Stufen der Kathedrale über Paris ist atemberaubend. Im Hintergrund: La tour Montparnasse
Der Blick von den Stufen der Kathedrale über Paris ist atemberaubend. Im Hintergrund: La tour Montparnasse © Fritz Berger

ZooSafari de Thoiry

Den nächsten Tag verbrachten wir etwas westlich von Paris in Thoiry. Auf dem Weg dorthin hielten wir in einem kleinen Dorf, um in einer Bäckerei zu frühstücken.

Zum Frühstück gab es éclair au chocolat, tarte aux fraises und tarte au citron.
Zum Frühstück gab es éclair au chocolat, tarte aux fraises und tarte au citron. © Fritz Berger

In Thoiry gibt es ein schönes Schloss aus dem 16. Jahrhundert. Auf dem Gelände liegen außerdem ein botanischer Garten und ein großer Safari-Zoo. Wir konnten also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Das Schloss Thoiry liegt 50 km westlich von Paris.
Das Schloss Thoiry liegt 50 km westlich von Paris. © Fritz Berger

Das Renaissance-Schloss Thoiry liegt auf einem 380 Hektar großen Gelände und einige Zimmer in Erdgeschoss können besichtigt werden. Das Besondere: Möbel, Dekorationsgegenstände und Geschirr aus verschiedenen Epochen werden hier ausgestellt.

Nach dem Schloss-Besuch konnte unsere Tochter es gar nicht erwarten, endlich in den Zoo zu gehen. Ein Teil des Zoos kann ausschließlich mit dem Auto (oder Wohnmobil) oder dem parkeigenen Safari-Truck befahren werden, der andere Teil ist dann zu Fuß begehbar. Wir fingen mit der Safari-Tour im Auto an. Für die acht Kilometer lange Strecke brauchten wir circa 1,5 Stunden. Die meisten Tiere laufen hier komplett frei herum. Neben den Elefanten und den Wölfen haben uns vor allem die Nilpferde begeistert.

Bären und Polarwölfe teilen sich ein Freigehege.
Bären und Polarwölfe teilen sich ein Freigehege. © ZooSafari de Thoiry
Die Nilpferde liegen entspannt im Wasser.
Die Nilpferde liegen entspannt im Wasser. © Fritz Berger

Nach der Safari-Tour parkten wir unser Auto und machten uns auf in den Zoo. Hier verbrachten wir den ganzen restlichen Tag, denn neben 39 Gehegen gibt es einen Abenteuerspielplatz mit Baum-Trampolinen, eine Seilrutsche über das Löwen-Gehege und ein riesen Hecken-Labyrinth.

Die Kletternetze auf dem Spielplatz gehen über drei Etagen, teilweise waren Trampoline eingearbeitet - ein Riesenspaß.
Die Kletternetze auf dem Spielplatz gehen über drei Etagen, teilweise waren Trampoline eingearbeitet - ein Riesenspaß. © Fritz Berger

Das Loire-Tal

Wir hatten beschlossen, das Pariser Becken am vierten Tag unseres Urlaubes zu verlassen, um weiter Richtung Süden zu fahren. Wir wollen der Schlösser-Route entlang der Loire folgen. Dafür haben wir einen Stellplatz auf einem schönen Campingplatz gebucht.

Château des Marais

Der Campingplatz liegt in grüner Umgebung am Loire-Ufer.
Der Campingplatz liegt in grüner Umgebung am Loire-Ufer. © Sandaya

Der Campingplatz Sandaya Château des Marais liegt in einem kleinen Dorf direkt an der Loire und nur wenige Kilometer vom Schloss Chambord entfernt, welches wir zuerst besichtigen wollten. Zudem liegt das Schloss Château des Marais direkt auf dem Gelände des Campingplatzes. Neben dem tollen Schwimmbad bietet der 5* Sterne Campingplatz Mietunterkünfte, Halb- und Vollpension, Fahrradverleih, einen Tennisplatz, einen Kinderspielplatz und vieles mehr.

Das Château des Marais liegt direkt auf dem Campingplatz.
Das Château des Marais liegt direkt auf dem Campingplatz. © Fritz Berger

Château Chambord

Am nächsten Tag fuhren wir früh morgens mit den Fahrrädern zu dem fünf Kilometer entfernten Schloss Chambord. Jedes Jahr kommen rund 1 Millionen Besucher hierher. Glücklicherweise kamen wir unter der Woche und außerhalb der französischen Schulferien, zudem sollten die Temperaturen im Laufe des Tages auf 38 Grad Celsius steigen. Es waren also außer uns nur wenig andere Besucher dort.

Wegen Bauarbeiten waren die Türme eingerüstet.
Wegen Bauarbeiten waren die Türme eingerüstet. © Fritz Berger

Das Schloss Chambord ist das größte Schloss in der Loire-Region und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Zudem ist es das einzige noch komplett intakte Schloss. Ein großer Teil des Gebäudes ist der Öffentlichkeit zugänglich. Hier erfährt man alles zur Geschichte des Herrschaftshauses. Dazu kann man die Schlafgemächer, die Jagdwaffen und Münzsammlungen der Könige, die hier gelebt haben, bestaunen.

Der Schlossgarten ist 6,5 Hektar groß und misst an der längsten Stelle 4,5 Kilometer.
Der Schlossgarten ist 6,5 Hektar groß und misst an der längsten Stelle 4,5 Kilometer. © Fritz Berger

Nachmittags mussten wir eine Pause machen, um uns von den heißen Temperaturen zu erholen. In den Stallungen des Schlosses sollte eine Vorstellung stattfinden, die wir uns nicht entgehen lassen wollten. Bei der Show wurde die Geschichte von Franz I. erzählt, der 1515 zum König von Frankreich gekrönt wurde und das Schloss Chambord 1519 bauen ließ.

Der König und sein Gefolge
Der König und sein Gefolge © Fritz Berger
Bei der Vorführung wurden auch Raubvögel gezeigt.
Bei der Vorführung wurden auch Raubvögel gezeigt. © Fritz Berger

Bei der Vorstellung wurden Pferde und einige der 23 Raubvögel gezeigt, die auf dem Schlossgelände leben. Unsere 3-jährige Tochter war sehr fasziniert von den Schauspielern und bewegte sich die kompletten 90 Minuten nicht vom Fleck.

Erschöpft schwangen wir uns abends auf die Räder und kühlten uns im Schwimmbad des Campingplatzes ab.

Das Schwimmbad spielte eine wichtige Rolle bei der Wahl des Campingplatzes.
Das Schwimmbad spielte eine wichtige Rolle bei der Wahl des Campingplatzes. © Sandaya

Grand Aquarium de Touraine

Abends hörten wir bereits im Radio, dass die Temperaturen am nächsten Tag auf über 40 Grad Celsius klettern sollten. Der Campingplatz hatte deswegen ein Verbot von Holzkohlegrills und Lagerfeuer ausgesprochen. Wir brauchten für den nächsten Tag also unbedingt eine schattige Aktivität. Am sechsten Urlaubstag fuhren wir deswegen in das wenige Kilometer entfernte Grand Aquarium de Touraine nach Tours.

© Fritz Berger

Der Komplex ist riesengroß und wir verbrachten fast drei Stunden dort. Die 70 Becken sind in drei Welten unterteilt:

  • Süßwasserfische und Tiere aus der Loire-Region
  • Süßwasserfische und Tiere aus tropischen Gebieten
  • Fische und Tiere aus dem Indo-Pazifik

In den verschiedenen Becken leben 2.500 Tiere aus 300 verschiedenen Arten. Darunter Haie, Frösche, Clown-Fische, Quallen und Zitteraale.

Wir konnten sogar einem Kaiman beim Eierlegen zusehen.
Wir konnten sogar einem Kaiman beim Eierlegen zusehen. © Fritz Berger

Das Highlight des Aquariums war der Hai-Tunnel. Dort gibt es Schwarzspitzen-Riffhaie und Silberspitzenhaie, die bis zu 3 Meter lang und 160 Kilogramm schwer werden können.

Das Tunneldach ist komplett aus Glas.
Das Tunneldach ist komplett aus Glas. © Fritz Berger
Ein Schwarzspitzen-Riffhai schwimmt direkt über den Tunnel.
Ein Schwarzspitzen-Riffhai schwimmt direkt über den Tunnel. © Fritz Berger

Heimreise nach Deutschland

Da unsere Heimreise für den nächsten Tag geplant war, wollten wir abends nicht mehr auf dem Campingplatz kochen. Wir haben deswegen in einem Restaurant in Tours gegessen, bevor wir uns auf den Weg zum Campingplatz machten.

Ein leckerer Salat zum Urlaubsabschluss.
Ein leckerer Salat zum Urlaubsabschluss. © Fritz Berger

Am Nachmittag des nächsten Tages machten wir uns auf den Heimweg und erreichten gegen Mitternacht unser Zuhause im schönen Bayern.

Während unseres Urlaubes hatten wir unglaubliches Glück mit dem Wetter. Die Sonne schien jeden Tag und die Temperaturen lagen teilweise nur knapp unter 40 Grad Celsius. Endlich konnten wir wieder einige Nächte im Zelt verbringen, was wirklich Spaß gemacht hat. In den zwei Tagen Paris-Aufenthalt haben wir gesehen, was wir uns vorgenommen haben. Wer Paris allerdings noch nicht kennt, sollte deutlich mehr Zeit einplanen, um die Hauptstadt wirklich zu erfahren.