Der Minicamper
Das kleinste Campingvehikel auf dem Markt. Hier wird meist auf der Basis von Caddy, Berlingo & Co. ausgebaut. Ein Bett aus der Sitzbank oder im Aufstelldach und eine kleine Kochgelegenheit sorgen beim Minivan für einen Hauch von Unabhängigkeit.
Der Campingbus
Der Campingbus ist das vielleicht kultigste Gefährt auf dem Markt. Zu den Campingbussen gehören unter anderem der ausgebaute VW Bus, Mercedes Vito oder Ford Transit. Bei den Campingbussen kannst du entweder auf einer Schlaf-Sitzbank oder in einem Dachbett im optionalen Aufstelldach oder Hochdach nächtigen. Die Küche ist platzbedingt relativ klein und besteht grundsätzlich aus einer Kanister-Wasseranlage, mit kleinem Waschbecken und einem 1- oder 2-flamm Kocher. Bei einigen Modellen gibt es Toilettenlösungen mit einem faltbaren Raumkonzept. Bei den meisten wird für den Notfall das Porta Potti in der Möbelzeile verstaut und bei Bedarf herausgeholt.
Der Kastenwagen
Fast im fließenden Übergang geht es zum Kastenwagen. Hier beherrscht die Ducato- und Sprintergröße das Angebot. Das Wagenäußere eines Kastenwagens ist weitgehend unverändert zum Original. Im Wageninneren findet man jedoch ein komplettes Wohnmobil vor. In der Schiebetüröffnung befindet sich bei vielen Ausbauten der Küchenblock, so dass Dampf und Geruch beim Kochen schnell abziehen können. Je nach Bedarf gibt es Lösungen mit einem Bett im Fahrzeugheck oder einer vollwertigen Sitzgruppe.
Das Wohnmobil
Beim Wohnmobil wird die Auswahl noch etwas vielschichtiger. Viele Fachbegriffe schwirren in der Szene umher, die wir Ihnen kurz vorstellen möchten.
Es fängt an mit dem teilintegrierten oder vollintegrierten Wohnmobil. Was bedeutet das?
Eigentlich ist das ganz einfach, es geht beim „Integrieren“ im Camping immer um das Basisfahrzeug. Erkennst du vorne noch das Original Fahrerhaus von Ducato, Sprinter & Co., ist das Fahrzeug teilintegriert. Ist das Basisfahrzeug nicht mehr zu erkennen, dann ist es im Wohnmobil vollintegriert. In der Regel ist dies der Fall, wenn gerade Fußböden und Decken im Wohnmobil erreicht werden sollen.
Weiter geht es mit den Wohnmobilen mit oder ohne Alkoven. Der Alkoven ist die Schlafkabine über dem Fahrerhaus. Hier hast du -wenn nötig- einen zusätzlichen Schlafplatz für 2 Personen. Hier wird oft, um auch im Fahrerhaus Stehhöhe zu haben, ein Hubbett eingebaut. Das Hubbett im Alkoven kann je nach Ausführung elektrisch oder manuell in die Schlafposition oder wieder unter das Dach bewegt werden.
Raumbad oder Nasszelle?
Unter einer Nasszelle versteht der Wohnmobilist ein kleines Bad mit Tür und festen Wänden, das aus Duschtasse, Kassettentoilette, Spiegel und Waschbecken besteht. Großes Drehen und Wenden ist in einer Nasszelle nur für zierliche Menschen möglich. Alles ist ein wenig beengt, reicht aber für die normale Körperpflege völlig aus.
Beim Raumbad wird bei Bedarf der „Badezimmer-Raum“ erweitert. Das heißt, wenn du im Wohnmobil duschen möchtest, wird mit einem Raumtrenner das Badezimmer vergrößert. Entspanntes Zähneputzen oder ein unverkrampfter Toilettengang wird ermöglicht. Das Raumbad ist für Reisende, die hohen Komfort im Wohnmobil wünschen und nur selten auf die Annehmlichkeiten der Gemeinschaftsdusche des Campingplatzes zurückgreifen möchten.
Das Raumbad ist definitiv die bessere Lösung, falls du autark stehst oder im Wohnmobil duschen möchtest. Erfahrungswerte zeigen jedoch, dass in den meisten Fällen die Wohnmobildusche nicht benutzt wird, sondern eher auf die Sanitäranlagen des Campingplatzes zurückgegriffen wird.
E-Mobilität macht auch vor dem Wohnmobil nicht halt!
Noch ist die begrenzte Reichweite der Akkus ein Problem. Doch viele Hersteller von Reisemobilchassis forschen und entwickeln - der E-Bulli steht in der Pipeline. Auch wenn Diesel und Benziner uns über viele Jahre als sauber verkauft worden sind und es natürlich viel größere Klimakiller gibt, liegen doch die Vorteile eines E-Wohnmobils auf der Hand.
- Solarstrom kann die Akkus im E-Wohnmobil ständig laden
Mit Systemen, wie beispielsweise einem iBooster, kann Strom aus dem Bremsvorgang gewonnen werden. - Auf dem Campingplatz angekommen werden die Akkus über Nacht wieder voll.
- Heizung, Klimaanlage, Kochen nur mit einer Energiequelle
- Die durchschnittliche Kilometerleistung pro gemütlichen Reisetag wird bei geschätzten 200 – 500 km liegen.
- Ein Nachladesystem via Brennstoffzelle ist auch nicht abwegig.
- definitiv geringe Kosten für Unterhalt, Steuer und Tanken.
Elektroenergie muss heutzutage nicht mehr wirklich auf fossile Brennstoffe zurückgreifen. Das einzige, was beim E-Wohnmobil gefragt ist, ist noch ein bisschen Geduld und Kleingeld. Denn Neuentwicklungen kosten Geld. Die ersten E-Wohnmobile erscheinen gerade auf dem Markt, sind aber noch eine richtig kostspielige Angelegenheit.
Erst mieten, dann kaufen
Das perfekte Wohnmobil zu finden, ist schwierig. Beim Hauskauf kannst du noch Zimmer umgestalten oder Wände einreißen. Beim Wohnmobil funktioniert das nicht und es begleitet dich im Normalfall über viele Jahre in der schönsten Zeit des Jahres. Da hilft nur ausprobieren!
Wir empfehlen dir daher, vor dem Kauf zu mieten.
Es gibt mittlerweile viele Vermiet-Firmen und Plattformen, bei denen du dir einen Camper fast in jedem Ort der Welt mieten kannst. Bei manchen Anbietern mietest du dir das Urlaubs-Fahrzeug direkt vom Fahrzeugbesitzer, andre Anbieter arbeiten gewerblich.
Scheue dich nicht und frage erfahrene Camper, was wichtig ist und worauf das Augenmerk beim Fahrzeugkauf liegt. Die meisten Wohnmobilisten geben dir gerne Auskunft!
Ob du besser kaufen oder mieten solltest, erklären wir dir hier.
Welches Reisemobil darf ich fahren?
Mit der üblichen Klasse B im aktuellen Führerschein darf man Fahrzeuge und Anhänger fahren, die zusammen nicht mehr als 3.500 kg wiegen. Erreicht dein Fahrzeug allein bereits ein Gesamtgewicht von 3.500 kg gibt es eine Ausnahmeregelung und es darf zusätzlich einen Anhänger mit einem zusätzlichen Gewicht von 750 kg ziehen..
Mit der im Führerschein vermerkten Klasse BE ist das Fahren eines Fahrzeugs mit 3.500 kg und einem Anhänger, der nicht mehr als das Eineinhalbfache des Zugfahrzeugs wiegt, erlaubt. Das heißt, du darfst theoretisch noch einen Wohnwagen an deinen Camper anhängen.
Für Wohnmobile über 3.500 kg benötigst du eine andere Führerscheinklasse. Normalerweise Klasse C oder C1, wenn du dazu noch einen Anhänger mitnehmen möchtest, bedarf es noch einer anderen Klasse.
Die Fahrerlaubnis Klasse 3: Hast du deine Fahrerlaubnis vor dem 31. Dezember 1998 erhalten? Dann darfst du (zum Beispiel mit dem rosa Führerschein Klasse 3) die Fahrzeuge der heutigen Klassen B, BE und C fahren. Das heißt, auch große Fahrzeuge bis 7,5 t können ohne Nachschulung von dir bewegt werden.
Fazit: für jeden das passende Fahrzeug
Der Fahrzeugmarkt von Campingmobilen ist riesig und sehr vielfältig. Dank dieses Ratgebers findest du mit Sicherheit das richtige Fahrzeug für dich. Lasse dir bei deiner Wahl viel Zeit und scheue dich nicht, erfahrene Camper in deine Entscheidung einzubinden.